GFL Begegnungs-Vorschau Woche 15


Woche eins nach der Sommerpause. Mit Ausnahme der Dresden Monarchs und der Hamburg Huskies begeben sich am Wochenende wieder alle Teams auf den Rasen und kämpfen in der höchsten Spielklasse im schwitzenden Deutschland um Punkte.

GFL Begegnungs-Vorschau Woche 15
SHU@SFU2017
Bild: C-Sportpics

 

Hildesheim Invaders (4:12) vs. Kiel Baltic Hurricanes (7:13), 04. August 2018, 16:00 Uhr - Kein Livestream bekannt

In der ersten Begegnung des Wochenendes stehen sich der aktuelle Nord- sechste und -siebte gegenüber. Der bisherige Saisonverlauf der Kieler zeigt ein deutliches Auf und Ab. Sah die Mannschaft zu Saisonbeginn noch sehr schwach aus, konnte sie sich im Verlauf der Saison deutlich steigern, nicht zuletzt wegen der Verpflichtung eines US-Runningbacks und dem Austausch des Quarterbacks. So standen zuletzt enge Spiele und teilweise sogar Siege gegen die Dresden Monarchs und Berlin Rebels, für die nach ihren bisherigen Ergebnissen ein tiefer Vorstoß in die Playoffs durchaus möglich sein dürfte, zu buche. Direkt vor der Sommerpause, wurde man dann aber in Potsdam mit einer 30 Punkte Klatsche wieder nach Hause an die Förde geschickt.

Die Invaders begannen ihre Saison sehr schwach, kamen sie doch in ihren ersten fünf Partien insgesamt nicht über 30 erzielte Punkte hinaus. Bis zum heutigen Tage erzielen sie im Schnitt nur knapp über 10 Punkte pro Spiel und bilden somit zusammen mit den Hamburg Huskies weit Abgeschlagen das Ligaschlusslicht. Ende Juni überraschten sie dann die Huskies mit zwei neuen Import-Spielern und konnten das Kellerduell für sich entscheiden. Zwei Wochen darauf schlug man die nach den Playoffs greifenden Potsdam Royals mit 14:0. Somit steht bei den Invaders nun ein zwei Siege Serie zu Buche, aus der man sicherlich viel Motivation für das Training in der Sommerpause ziehen konnte. Mit einem Sieg müsste man sich fast keine Sorgen mehr um den Weg in die Relegation machen. Auf den französischen Wide Receiver Robin Sebeille müssen sie dabei aufgrund dessen Teilnahme an der Europameisterschaft allerdings verzichten.

Die Invaders scheinen in der besten Form der Saison, doch darf man davon ausgehen dass auch die Canes in den letzten Wochen ihr Möglichstes gegeben haben, um sich weiter zu entwickeln und sicherer zu werden. Auch muss Kiel auf seinen Punkteabstand zu den aktuell viertplatzierten Cologne Crocodiles achten um die letzten Chancen auf die Playoffs noch zu wahren. Somit gehen die Kieler als Favorit ins Rennen, doch eine Niederlage der Invaders scheint nicht unausweichlich.

 

Schlüsselfaktoren zum Sieg:

Die Invaders müssen ihre Offense zum Laufen bringen, 14 Punkte werden für den Sieg nicht reichen

Die Hurricanes müssen diszipliniert spielen und dürfen den Invaders durch dumme Strafen keinen Vorteil bieten

 

 

Potsdam Royals (8:10) vs. NewYorker Lions Braunschweig (14:2) 04. August 2018, 16:00 Uhr - Livestream (ab 16:00 Uhr)

Auf dem Papier ein sehr deutliches Spiel, Serienmeister gegen Aufsteiger. Im Hinspiel gab es ein deutliches 45:14 für die Lions und kurz vor der Sommerpause mussten sich die Royals mit einer blamablen 14:0 Heimniederlage gegen die Abstiegskandidaten aus Hildesheim begnügen. Aber aus eben jenem Grund darf damit gerechnet werden, dass die Royals etwas gut zu machen haben. Headcoach Michael Vogt dürfte nach der Niederlage nicht glücklich mit seiner Mannschaft gewesen sein und das Training in der spielfreien Zeit entsprechend gestaltet haben.

Dem Aufsteiger fehlt trotz einer beeindruckenden Zahl an sehr talentierten Imports und guten lokalen Spielern in seiner allerersten Saison noch etwas die Konstanz um sich in der “Crunch-Time“ mit den Spitzenteams messen zu können. Die Lions sind klarer Favorit.

 

Schlüsselfaktoren zum Sieg:

Royals Quarterback Gahafer muss einen seiner guten Tage erwischen

Dazu muss die Offense Line ihn gegen den Pass Rush der Lions beschützen

Die Lions Passverteidigung muss die flinken und wendigen Receiver der Royals kontrollieren

 

Beobachtenswerte Duelle:

Frederik Myrup-Nielsen vs. Darius Robinson

Royals O-Line vs. Lions D-Line

 

 

Cologne Crocodiles (11:7) vs. Berlin Rebels (12:4) 04. August 2018, 17:00 - Livestream (ab 16:45 Uhr)

Die Berlin Rebels sind aktuell scharf auf der Fährte der Dresden Monarchs um das zweite Playoff Heimspielrecht. Beide würden am Ende der Saison lieber den Süd-Dritten zu Gast haben, als auswärts in schweren Spielen gegen Frankfurt oder Schwäbisch Hall antreten zu müssen. In diesem Duell steht es mit vier Minuspunkten bei beiden Teams aktuell ausgeglichen. Die Crocodiles, mit deren sieben, liegen mit einem leichten Respektabstand dahinter auf Tabellenposition vier in Lauerstellung. So bietet sich den Rebels dieses Wochenende eine gute Gelegenheit auf insgesamt fünf Punkte Abstand zu erhöhen und sich beim Restprogramm der Crocs kaum noch Sorgen machen zu müssen, von diesen noch eingeholt zu werden. Ebenso haben die Rebels auch noch die Chance erster im Norden zu werden, nachdem sie das erste Duell mit den favorisierten Lions für sich entscheiden konnten. Dafür ist ein Sieg allerdings Pflicht.

Die Crocodiles ihrerseits müssen darauf achten ein möglichst sicheres Polster auf die Potsdam Royals aufzubauen und somit die Playoff Teilnahme abzusichern, zumal die Royals den einfacheren Restkalender haben. Im Hinspiel kamen die Kölner nahezu unter die Räder, als es zur Halbzeit bereits 28:0 stand. Die harte Spielweise der Rebels setzte den Kölnern dabei sichtlich zu. Wenn sie sich davon frei machen und ihrerseits die Daumenschrauben anziehen können, wären ihnen durch einen Sieg auch die Rebels und Monarchs (noch) nicht uneinholbar enteilt und ein Playoff Heimspiel wäre rein rechnerisch noch möglich. Somit wird das Team um Headcoach Patrick Köpper alles daran setzen dieses hehre Ziel auch so lange es geht offen zu halten.

Motivation haben beiden Teams also genug. Die Rebels haben aber das abgeklärtere Team und haben diese Saison gezeigt, dass sie um den Nordmeister Titel spielen wollen. Ihnen dabei Steine in den Weg zu legen wird eine sehr schwere Aufgabe für das junge Team der Crocodiles.

 

Schlüsselfaktoren zum Sieg:

Die Fähigkeit der Teams das Laufspiel des jeweiligen Gegners zu stoppen

Bei hohen Temperaturen und engem Spielstand gegen Ende verlässliche Backups haben

 

Beobachtenswerte Duelle:

Shayeen Edwards vs. Berliner D-Line

Sean Richard vs. Kölner Outside Linebacker

 

 

Ingolstadt Dukes (5:13) vs. Kirchdorf Wildcats (7:11) 04. August 2018, 17:00 Uhr - Livestream (ab 17:00 Uhr)

Das rein Bayerische Duell findet knapp über dem Tabellenkeller statt und der Sieger wird in der Folge der Saison vermutlich nichts mehr mit Abstieg beziehungsweise der Relegation zu tun haben. Die Dukes spielen diese Saison recht unkonstant und tun sich, auch nach den Erkenntnissen ihrer ersten GFL Saison vergangenes Jahr, schwer einen Kader aufzustellen, der gegen Ende der Saison noch eine Kaderstärke von über 35 Spielern erreicht. Dabei stehen sie deutlich schlechter da, als in der Vergangenen Saison, als sie souverän den letzten Playoff Platz sicherten. Heuer sind sie nicht nur von Verletzungen geplagt, sondern auch die Stimmung im Team scheint an einigen Stellen nicht ideal zu sein, wie Head Coach Eugen Haaf vor einiger Zeit andeutete. Momentan rangieren die Dukes nur sehr knapp vor den Abstiegsplätzen und mit einem Sieg in Stuttgart könnten die Munich Cowboys an ihnen vorbei ziehen. Da wirkt es bei den Wildcats deutlich souveräner. Nach einem knappen Sieg gegen München im Nachholspiel in der Sommerpause, sehen die Aufsteiger zuversichtlich auf die Tabelle. Mit einem Sieg wäre man nur noch einen Punkt vom Verlierer des zeitgleich stattfindenden Duells in Kempten entfernt und somit in greifbarer Nähe zu einem Playoff Platz. Gut für die Männer vom Inn dabei, dass ihnen die Importspieler aus dem nur einen Katzensprung entfernten Österreich auch während der parallel in Finnland stattfinden Europameisterschaft zur Verfügung stehen. Im Gegensatz zu den Dukes verlief die Saison der Niederbayern sehr ruhig und ohne große (negative) Überraschungen, auch ist das Saisonziel aktuell sicher erreicht. Das führt zu der Annahme, dass sie vor dem Spiel am Samstag mental besser aufgestellt sind und somit als leichter Favorit ins Rennen gehen

 

Schlüsselfaktoren zum Sieg:

Mögliche Rückkehr von einigen zuletzt fehlenden Ingolstädter Spielern

Etablierung eines Laufspiels

Wer bekommt nicht nur einen, sondern auch einen zweiten Wide Out in den Griff

 

Beobachtenswerte Duelle:

Dukes O-Line vs. Shannon Smith

Clemens Erlsbacher vs. Seine Verteidiger

Anthony Mella vs. Dartez Jacobs

 

 

Stuttgart Scorpions (2:16) vs. Munich Cowboys (4:14) 04. August 2018, 18:00 Uhr - Livestream (ab 17:45 Uhr)

Im Kellerduell des Wochenendes trifft die Mannschaft mit dem schlechtesten Laufspiel der Liga – nur die Comets erzielen noch weniger Yards auf dem Boden, verzichten dabei aber auch komplett auf einen Runningback – auf das Team mit der schlechtesten Passverteidigung. Während die Cowboys nur knapp 27 Yards pro Spiel erlaufen können, lassen die Scorpions 336 allein durch die Luft zu. Die Offense der Münchner präsentierte sich im Saisonverlauf schwach, während die Defense gegen alle Teams, bis auf Frankfurt und Hall, konkurrenzfähig war. Stuttgart scheint hingegen zuletzt stark verbessert. Mit einem knappen Ergebnis gegen Marburg und einem Sieg gegen Kirchdorf, gegen die man zu Saisonbeginn noch verlor, präsentierten sich die Schwaben vor der Sommerpause ein Stück weit rehabilitiert und Konkurrenzfähig bis hinauf zu den Playoff Plätzen. Diese werden sie nach ihrem sehr schwachen Start sicherlich nicht mehr erreichen, doch scheint es mittlerweile durchaus möglich, dass sie die Kehrtwende schaffen und ein anderes Team in den Sauren Apfel der Relegation beißen muss.

Das Spiel dürfte ein Duell auf Augenhöhe werden und somit werden Details in der Vorbereitung entscheidend sein. Zudem sind die Münchner durch ihre beiden Spiele in der Sommerpause weniger ausgeruht, sodass die Scorpions mental hier leicht die Nase vorne haben dürften.

 

Schlüsselfaktoren zum Sieg:

Die Münchener Offense muss funktionieren

Michael Eubank und seine Offense Line müssen verhindern, dass die Münchener D-Line in seinen Kopf kommt

 

 

 

Allgäu Comets (10:8) vs. Marburg Mercenaries (10:6), 05. August 2018, 15:00 Uhr - Livestream (ab 14:45 Uhr)

Die Comets gehen mit denkbar schlechten Voraussetzungen in das Duell um den dritten Tabellenplatz. Sie haben nicht nur in den beiden letzten Spielen vor der Sommerpause teilweise deutliche Neiderlagen einstecken müssen, sondern sind auch darauf angewiesen ohne große Teile ihres bisherigen Coaching Staffs, darunter Headcoach Stan Bedwell, auszukommen. Dieser hatte, nach Gesprächen mit dem Vereinsvorstand und offenbar Kommunikationsproblemen mit dem Team, Anfang der Woche seinen Hut genommen.

Im Hinspiel siegte Marburg ohne Etatmäßigen Quarterback mit 28:14 überraschend deutlich. Unter den oben angesprochenen aktuellen Voraussetzungen und in Anbetracht der Tatsache, dass in Marburg mit Zachary Cunha mittlerweile ein neuer Quarterback zur Verfügung steht, macht es schwer an einen Sieg der Comets zu glauben.

 

Schlüsselfaktoren zum Sieg:

Die Fähigkeit der Comets die Passing Defense der Mercenaries zu überwinden

Eingespieltheit des neuen Marburger Quarterbacks Zac Cunha

 

Beobachtenswerte Duelle:

Jordan Paul vs. Phil Lanieri

Silas Nacita vs. Comets Linebacker

 

 

Samsung Frankfurt Universe (14:2) vs. Schwäbisch Hall Unicorns (18:0), 05, August 2018, 15:00 Uhr - Livestream (ab 14:45 Uhr)

Das wohl am sehnlichsten erwartete Aufeinandertreffen dieser Spielwoche und eine Parrung, die so auch im German Bowl nur wenige überraschen würde. Das Hinspiel konnten die Unicorns im heimischen Optima Sportpark noch mit 10 Punkten Vorsprung am Ende denkbar knapp gewinnen (17:7). In diesem Spiel besonders Auffällig war, dass beide sonst sehr punktstarken Offenses von der jeweiligen Defense nahezu komplett ausgehebelt wurden. Mit ursächlich dafür dürfte gewesen sein, dass sowohl die Haller als auch die Frankfurter damals mit einer verletzungsgeschwächten Passing Offense antraten, was aber mittlerweile auf beiden Seiten überstanden ist. Dahingegen fehlen Jerome Manyema und Joe Bergeron, was bedeutet, dass beide Teams beim Laufspiel nicht aus dem vollen schöpfen können.

Den Vorteil vor den eignen Fans zu spielen will die Universe nun für sich nutzen um nach Möglichkeit die zehn Punkte Rückstand aufzuholen und somit im Rennen um den Titel des Südmeisters zu bleiben. Die Vorzeichen deuten auf ein Low Scoring Game hin. Zu stark sind die Verteidigungsreihen beider Teams. Es ist nahezu unmöglich klare Vorteile zu erkennen, die der Gegner nicht an anderer Stelle kompensieren könnte. Somit führt die Frage nach dem Favoriten zur Fehleranfälligkeit. Hier zeigten sich die Frankfurter im Saisonverlauf anfälliger als die Unicorns. Außerdem ist zu erwarten, dass der Haller Headcoach, Jordan Newman, die ein oder andere Überraschungen im Köcher hat, wobei auch Brian Caler auf Frankfurter Seite sich bisher als Experimentierfreudiger präsentierte als sein Vorgänger Markus Grahn.

 

Schlüsselfaktoren zum Sieg:

Punkte mit den Special Teams

Defense Scoring

Vermeiden von Turnovers

 

Beobachtenswerte Duelle:

Tyler Rutenbeck vs. John Johnson

Nate Robitaille vs. Fernando Lowery

Zahlreiche Duelle an der Line

 

 

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