Sie interessieren sich für American Football, aber die Regeln sind für Sie bislang ein Buch mit sieben Siegeln? Keine Angst: Auch American Football ist nicht besonders kompliziert, sobald Sie einige Grundprinzipien verstanden haben.
Wir bieten Ihnen hier einen umfangreichen Einblick in das Regelwerk dieser spannenden Sportart, die aus wesentlich mehr besteht als roher Kraft. Dabei haben wir das Regelwerk so verfasst, dass Einsteiger das Spiel endlich verstehen und Fortgeschrittene trotzdem noch die eine oder andere neue Information mitnehmen. Sie möchten den Sport endlich begreifen und verstehen, warum so viele Leute einem Ball hinterherlaufen und sich gegenseitig auf den Boden schmeißen? Dann sollten Sie jetzt weiterlesen!
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Zugegeben: Wer zum ersten Mal in Berührung mit American Football kommt, den überfallen die doch recht kompliziert anmutenden Spielregeln, jede Menge englischsprachiger Begriffe und Eigenheiten. In dem folgenden Beitrag „American Football für Dummies“ wollen wir die wichtigsten Begriffe näher beleuchten und erklären, bis es auch der Letzte versteht. Kein Problem, in ein paar Augenblicken sehen Sie Licht am Ende des Tunnels. Wer ab sofort mitreden möchte, sollte sich diesen Beitrag nicht entgehen lassen.
Backfield: Alle Offense Spieler, die sich nicht in der Line befinden, stehen im Backfield. Hier ist auch die feste Position des Quarterbacks.
Blind Side: Die Seite der Offense, von der sich der Quaterback abwendet, heißt Blind Side – wortwörtlich blinde Seite. Hier kommt es vor allen Dingen darauf an, welches die starke Hand des Quarterback ist. So haben Rechtshänder vor allen Dingen auf der linken Seite ihre Blind Side.
Blind Side Hit: Kommt es zu einem erfolgreichen Tackle, sprechen wir zugleich vom Blind Side Hit. Von daher ist es die Aufgabe des stärksten Lineman der Offensive, vor allen Dingen diese Seite zu schützen. Damit keiner an seinen Quarterback herankommt.
Complete Pass: Jemand wirft einen Pass, der wiederum von einem anderen Spieler gefangen wird. Der Complete Pass ist eine der Voraussetzungen, um die Yards zu zählen.
Down: Damit bezeichnen wir die Angriffsversuche einer Mannschaft, diese haben 4 Versuche hintereinander. In diesen Versuchen müssen sie mindestens 10 Yards in Richtung Gegner schaffen. Spätestens nach dem vierten Down erfolgt ein Kick, mit dem Ziel einen Field Goal zu schaffen, das bringt wieder einen Punkt für die Mannschaft ein.
Drive: Fassen wir alle Spielzüge zusammen, sind wir beim Drive. Alternativ dazu bezeichnet dies auch die gesamte Angriffsserie, bis es dem Gegner wieder gelingt, in Ballbesitz zu kommen.
Endzone: Das ist der begehrte Bereich, der sich am Ende des Spielfelds auf beiden Seiten befindet. Die Endzone wird durch die Goal Line und die End Line eingerahmt. Eigentlich ist es das Ziel einer jeden Mannschaft, genau diese Zone zu erreichen und das Ei dort zu platzieren.
Extrapoint: Doch mit dem Erreichen der Zone und dem Touchdown ist es nicht getan. Jede Mannschaft hat hier die Gelegenheit, durch einen Kick direkt von der 15-Yard-Linie durch die beiden Torstangen zu treffen. Dann bekommt seine Mannschaft auch einen Extrapunkt.
Face Mask: Es ist verboten, bei einem anderen Spieler mit der Hand in das Gitter des Helmes der Gesichtsmaske zu greifen. Hier ist es wichtig auseinanderzuhalten, dass der Griff an das Gitter wiederum erlaubt ist. Lediglich das Zugreifen wird als Face Mask mit 15 Yards bestraft.
Fair Catch: Es handelt sich um ein Zeichen, das von einem Spieler ausgeht, der nicht mehr nach vorne laufen will – bevor er einen Punt fängt. Demgegenüber ist es an diesem Punkt nicht erlaubt diesen Spieler zu attackieren. Wird der Ball nicht gefangen, ist dieser frei und kann aufgenommen werden.
Fair Catch Kick: Hat der Spieler Erfolg mit seinem Fair Catch? Dann darf das Team einen Field Goal Versuch starten, wobei die Defense ganze 10 Yards entfernt ist.
Field Goal: Damit bezeichnen wir den erfolgreichen Kick durch die Torstangen.
Flag: Kein gutes Zeichen, wenn der Schiedsrichter die Flagge aufs Feld wirft. Dann ist immer von einem Foul auszugehen.
Fumble: Eine wirklich böse Situation, in der ein Spieler, der den Ball trägt, diesen fallen lässt. Zumeist kommt es infolge eines Fumbles gleich zu einem Turnover, was bedeutet: Die gegnerische Mannschaft ist am Zug. Doch Vorsicht: Der Ball darf niemals aus der Hand geschlagen werden, er rutscht vielmehr dem Spiel aus der Hand. Wir sind uns darüber im Klaren, dass hier immer wieder Streitsituationen entstehen.
Haily Mary: Darauf hofft wohl jede Mannschaft, das ist ein sehr langer Pass, der es bis in die Endrunde schafft und dann auch noch gefangen wird. Zumeist liegt bei einem Haily Mary die Mannschaft am Ball auch noch zurück und sieht hier ihre letzte Chance, um zurück zum Spiel zu kommen.
Handoff: Bei diesem Spielzug wird der Ball übergeben und nicht geworfen.
Holding: Das bedeutet, dass ein Spieler von seinem Gegner gehalten wurde. Das ist nicht erlaubt und gleichzusetzen mit einem Foul, wenn der Spieler sich gar nicht im Besitz des Balles befindet. Einzig und allein der Spieler mit dem Ball in der Hand darf aufgehalten werden.
Hudlle: Wenn sich eine ganze Gruppe von Spielern vor der Line Scrimmage auffällt, ist das ein Huddle. Der Quarterback geht zu dieser Gruppe und bestimmt den nächsten Spielzug.
Incomplete Pass: Hierbei ist es gar nicht gut gelaufen, denn der Pass ist nicht beim gewünschten Spieler angekommen.
Interception: Der Football wird aus der Luft abgefangen und das Angriffsrecht wechselt auf die gegnerische Mannschaft.
Lateralpass: Es handelt sich um einen Querpass, der beliebig oft geworfen werden darf.
Line of Scrimmage: An dieser gedachten Linie stellen sich die Mannschaften immer wieder neu auf. Schließlich bringt die Mannschaft nach jedem Spielzug den Ball neu ins Spiel.
Man in Motion: Das ist der Spieler der Offense, der sich als Einziger vor dieser Linie bewegen darf. Das Ziel ist klar: Dadurch zur Verwirrung gestiftet.
Offside: Ja, auch beim American Football gibt es eine Abseits Situation. In diesem Fall befindet sich die Defense im Abseits, immer wenn sich ein Spieler in der neutralen Zone befindet.
Punt: In diesem Fall erfolgt der Abschlag direkt aus der Hand.
Quaterback: Das ist die zentrale Position der Spielgestalter. Der Center reicht dem Quaterback den Ball rückwärts durch die Beine, um diesen wiederum an seinen Runningback zu übergeben oder zu werfen.
Safety: Das ist verglichen mit dem Fußball die Libero-Position des Verteidigers. Darüber hinaus wird damit auch ein Spieler bezeichnet, der in Ballbesitz angreift und in seiner Endzone zu Boden geht.
Touchdown: Das ist das Hauptziel einer jeden Mannschaft, der Ball wird, ohne den Boden zu berühren, in die Endzone gebracht. Dafür gibt es 6 Punkte.
Sicherlich schwirrt Ihnen schon jetzt der Kopf vor lauter neuer Begriffe. Wir werden später noch weitere Begriffe im Bereich American Football für Dummis erläutern. Sie werden sehen, schon bald werden Sie der nächste Experte auf dem Rasen.
Bevor es losgeht, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass es sich beim American Football natürlich um eine US-amerikanische Sportart handelt. Das bedeutet, dass zahlreiche Begriffe aus dem englischen Sprachgebrauch auch hierzulande angewendet werden. Wir liefern, sofern vorhanden, die deutschen Übersetzungen dazu. Stellen Sie sich trotzdem darauf ein, einige englische Begriffe zu lesen und auch selbst zu verwenden.
Im American Football geht es darum, mehr Punkte als der Gegner zu erzielen, um ein Match zu gewinnen. Das gelingt, indem ein Team den Ball in die Endzone des gegnerischen Teams trägt. „Tragen“ ist hier das Stichwort: Anders als beim Fußball etwa muss sich der Ball in den Händen eines Spielers befinden, wenn dieser die Endzone erreicht. Es reicht nicht, den Ball einfach nach vorne in die besagte Endzone zu schleudern.
Die beiden Mannschaften, die sich gegenüberstehen, werden jeweils in Offense und Defense eingeteilt – also die Angreifer und die Verteidiger. Das angreifende Team hat immer vier Versuche, um den Ball entweder bis in die Endzone zu tragen oder mindestens 10 Yards des Spielfelds zu überbrücken (mehr zum Thema Spielfeld erfahren Sie in Kapitel 2). Hat es die Offense geschafft, den Ball mindestens 10 Meter weit zu tragen (oder einem Spieler, der sich in einer Entfernung von mindestens 10 Yards aufhält, den Ball zuzuwerfen), hat das Team erneut vier Versuche.
Kann die Offense den Ball bis in die Endzone tragen, erhält das Team Punkte (mehr zur Punktevergabe erfahren Sie in Kapitel 12). Gelingt es der Offense nicht, die besagten 10 Yards zu überbrücken, findet ein Wechsel statt: Die soeben als Defense agierende Mannschaft wird jetzt zur Offense und darf ihrerseits versuchen, den Ball in die Endzone zu bringen. Das vorherige Offense-Team ist jetzt die Defense.
Um die Endzone überhaupt zu erreichen, stehen verschiedene Angriffsformationen, defensive Taktiken und allgemeine Spielzüge offen. Welche das sind, lesen Sie in den nächsten Kapiteln.
Glückwunsch: Sie haben soeben verstanden, worum es beim American Football in den Grundzügen geht!
Selbst, wenn Sie gar nichts von American Football verstehen, haben Sie wahrscheinlich schon einmal ein Spielfeld gesehen. In den Grundzügen handelt es sich um ein grünes Rechteck, womit es einem Fußballfeld nicht unähnlich ist. In seinen Feinheiten unterscheidet es sich jedoch.
Jedes Football-Feld besteht aus zwölf Zonen, die jeweils 10 Yards und damit etwa 9,1 Meter breit sind. Im Zentrum des Spielfelds befinden sich zehn dieser Zonen, und nur diese sind das eigentliche, aktive Spielfeld. Die jeweiligen Endzonen komplettieren die Anzahl von insgesamt zwölf Zonen. Sie sind in jedem Spiel das Ziel der Offense, während die Defense versucht, die Offense vom Erreichen der eigenen Endzone abzuhalten. Begrenzt ist das Spielfeld von den Seitenlinien. Ebenfalls dort zu finden ist die Bench Area: Dies ist der Bereich, wo Coach und Auswechselspieler das Geschehen von außen verfolgen.
Beobachten Sie das Spielfeld genauer, werden Sie an den Seiten außerdem Personen finden, die verschiedene Markierungen in den Boden stecken. Diese sogenannte Chain Crew können Sie sich als Hilfe für die Spieler und Zuschauer vorstellen: Sie markiert die sogenannte Line to Gain. Diese zeigt an, welche Strecke der Ball überwinden muss, damit die Offense mindestens 10 Yards überbrückt hat. Bei einem erfolgreichen Versuch verschiebt die Chain Crew diese Marker entsprechend und zeigt von neuem an, an welchen Ort der Ball exakt kommen muss, um einen gültigen Versuch zu erzielen. Zusätzlich zeigt die Chain Crew an, wie viele Versuche für die Offense noch verbleiben und wo die Line of Scrimmage ist (dazu erfahren Sie mehr in Kapitel 8).
Ebenfalls wichtig ist der sogenannte Goalpost: Er sieht ein wenig aus wie eine (sehr große) Stimmgabel. Eine etwa 3 Meter hohe Querstange wird von zwei senkrechten Stangen an den Enden der Querstange gesäumt. Diese reichen etwa 9,1 Meter in die Höhe und spielen für die Punktevergabe bei einigen Spielzügen eine wichtige Rolle.
Sie haben jetzt eine gute Vorstellung davon, wie ein Spielfeld beim American Football aussieht und welche Funktionen die unterschiedlichen Zonen, Linien und die Chain Crew haben. Weiter geht es zum vielleicht wichtigsten Sportgerät des American Footballs: dem Ball!
Das beliebteste Mannschaftsspiel wird in Amerika auf einem festgelegten Spielfeld gespielt. Der Traum erstreckt sich über insgesamt 120 Yards. Wir kommen im Deutschen auf 109,73 m Länge und einer Breite von 48,46 m. Das sind wiederum 53 Yards. Ein Football Spielfeld besteht aus 12 gleichmäßig großen Abschnitten, die wiederum in 10 Yards eingeteilt sind. Alternativ dazu werden sie auch als Gridiron oder als Eisengitter bezeichnet. In der Mitte des Spielfelds befindet sich der aktive Bereich: die 100 Yards. Wobei die restlichen 10 Yards am Spielende eine ganz besondere Bedeutung haben. Diesen Bereich gibt es eigentlich erst seit 1912. Das ist die Endzone, wo es ums Ganze geht.
Wir wissen nun, dass ein Spielfeld 120 Yards lang ist und 53 Yards breit. Auch wenn sich der Großteil des Spiels wohl auf den 100 Yards in deren Mitte abspielt, ist die Endone das eigentliche Ziel jeder angreifenden Mannschaft. Gehen wir nun hin zu dem Ende des Spielfelds, entdecken wir eine riesige Stimmgabel. Dieses skurrile Konstrukt ist das Tor oder das Goal. die Querstange setzt auf einem gepolsterten Pfosten, die eine sich nach hinten biegt.
Diese Querstange ist auf einem Pfosten 10 Fuß über dem Erdboden angebracht. Die beiden Querstangen kommen wiederum auf eine Höhe von 30 Fuß. Man hat am oberen Ende einer jeden Querstange eine rote Flagge angebracht, diese sollen dem Kicker eine bessere Orientierung geben. Der Kicker tritt jeweils den Ball mit dem Ziel genau durch die Stimmgabel zu treffen.
Die jeweilige Entfernung der beiden senkrecht platzierten Stangen unterscheidet sich nochmals nach niedrigen Spielklassen und höheren Spielklassen:
Zurück zur Endzone. Hier hat man jeweils alle fünf Yards Querlinien eingezeichnet. Bei den 10 Yards befindet sich nochmals eine zusätzliche Beschriftung. An einem Nullpunkt, sprich am Anfang der Endzone, folgt die Goalline. An dieser Stelle startet die Zählung.
Red Zone: Das ist der Abschnitt, der bei der 20 Yardslinie bis hin zur Zone einsetzt. Ist die angreifende Mannschaft in diesem Bereich in Ballbesitz, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass jetzt gepunktet wird. Dennoch wollen wir an diesem Bereich nochmals bemerken:
Nichts ist unmöglich beim American Football!
Auch in der Längsrichtung befinden sich Markierungen auf dem Football Spielfeld. Diese parallel verlaufenden Reihen bezeichnen wir als Hash Marks. Nach dem letzten Spielzug außerhalb dieser Markierungen startet der nächste wiederum bei den Hash Marks in der unmittelbaren Nähe. Hier gibt es zudem eine Einteilung in jeweils 1 Yards. Das hilft den Schiedsrichtern, den Ball genauer zu platzieren. Im Profi American Football gibt es bei den Hash Marks einen Abstand von 18,5 Fuß, was wiederum 5,64 m entspricht. Beim College Football entspricht dieser Abstand 40 Fuß. Im Deutschen kommen wir auf 12,20 m. Ein beträchtlicher Unterschied.
Sideline: Direkt am Spielfeldrand befinden sich die Seitenlinien. Der Spieler darf mit dem Fuß niemals auf die Seitenlinie kommen, dann ist der Ball im AUS. Hier besteht einer der größten Unterschiede zum Fußball, wo ein Spieler auf der Seitenlinie laufen darf.
Die meisten Spiele in Europa werden auf den handelsüblichen Fußballplätzen ausgetragen. Diese sind natürlich breiter als das Football Spielfeld. Auch der jeweilige Abstand der beiden Tore kommt oft nicht auf 120 Yards. Von daher teilt man oftmals das Feld in zwölf gleich große Abschnitte ein und passt diese mithilfe spezieller Messgeräte an. Eine andere Möglichkeit ergibt sich, dass Football Spielfeld auf 100 Yards zu verkürzen. Auch hier reduzieren die Polster direkt an den Toren das Risiko von Verletzungen. Wir sehen an dieser Stelle, dass außerhalb von Amerika und dem Profi Football improvisiert wird, um sich an den originalen Vorgaben des Football Spielfeld zu halten.
Ein entscheidender Vorteil der deutlichen Markierung der Football Spielfelder durch Kreidelinien finden wir beim Publikum selbst. Denn die Zuschauer können so ganz genau sehen, wo sich die Mannschaft gerade befindet. So steigt der Lautstärkepegel, sobald eine Mannschaft die Endzone erreicht hat, ohne diese Linien wäre eine ähnliche Wirkung undenkbar.
Doch wollen wir in unserem Tutorial zum Football Spielfeld die Mannschaften jenseits der Goalline und Yardlinien nicht unbemerkt lassen. Schließlich gibt es festgesetzte Teamzonen. Das ist der Bereich, in dem sich die Mannschaften aufhalten. Direkt an der Seitenlinie sitzen die Spieler auf den Mannschaftsbänken. Diese Bänke stehen zumeist zwischen den 35 Yards Linien – natürlich außerhalb des Football Felds. Wie wir bei den Spielen beobachten können, haben diese unmittelbaren Kontakt zum Spielfeld. Was die Spannung und die Brisanz noch einmal erhöht. Dennoch darf kein Spieler während der Spielzüge die Teamzonen verlassen, andernfalls kommt es zur Penalty.
Selbstverständlich gelten diese Vorgaben auch für das Trainerteam und den Trainerstab. Um auch über die längeren Distanzen miteinander zu kommunizieren, haben Trainer und Coaches Headsets, die über den gesamten Spielverlauf miteinander verbunden sind. Denn für uns außerhalb der Sichtweise sitzt noch ein anderer Coach über dem Spielfeld, um die jeweiligen Taktiken durchzugeben.
Stück für Stück wird deutlich, welch komplexe Strategien, Regeln und Taktiken hinter jedem einzelnen Football Spiel stecken. Dennoch können wir euch eine Sorge nehmen. Wenn ihr euch nur über eine gewisse Zeit mit diesem Spiel beschäftigt, werdet ihr schnell die wichtigsten Basics verstehen.
Ein Football erinnert in seiner Form an ein sehr gleichmäßig geformtes Ei. Es besteht aus vier gleichförmigen Stücken, die je nach Qualität des Balls entweder aus Leder, Gummi oder einfachem Kunststoff bestehen. Am teuersten sind Footballs aus echtem Leder. Sie sind die einzigen Bälle, die in der NFL verwendet werden dürfen (und auch die German Football League hierzulande besteht darauf). Amateure greifen hinzugegen zu Gummi oder Kunststoff, da diese Materialien deutlich günstiger sind.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass einige Bälle weiße Streifen an den Enden haben und andere nicht. Besondere Flugeigenschaften bekommt der Ball dadurch nicht: Es handelt sich lediglich um Bestimmungen der unterschiedlichen Organisationen. College Football (auch unter dem Namen NCAA (National Collegiate Athletic Association) bekannt) schreibt zwei weiße Markierungen vor, bei der Canadian Football League CFL sind es durchgehende Streifen. Die NFL setzt auf „reine“ Bälle ohne Streifen.
Der Ball selbst muss übrigens zwingend vom Hersteller Wilson kommen. Nicht etwa, weil andere Unternehmen nicht dazu in der Lage wären, einen Football herzustellen – sondern ganz einfach, weil es das offizielle Regelbuch der NFL so vorschreibt. Jedes Team muss außerdem 24 Bälle vor Spielbeginn bereitstellen, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Zerstörte Bälle kommen bei einer Sportart wie dem American Football schon einmal vor, sodass für genügend Ersatz gesorgt sein muss.
Die Eiform hat übrigens einfach praktische Gründe: Einen kreisrunden Ball könnten Sie entweder gar nicht oder wesentlich schwerer in den Händen halten.
Wie in allen anderen Sportarten gibt es auch im American Football zahlreiche Fachbegriffe. Die wichtigsten finden Sie in den folgenden Absätzen. Sollten Sie später Schwierigkeiten haben, einen bestimmten Begriff zu verstehen, können Sie noch einmal an diese Stelle zurückkehren. Alle Fachbegriffe, die wir in diesem Regelwerk verwenden, finden Sie auch in dieser Definitionsliste. Sie ist alphabetisch sortiert, um Ihnen den Überblick zu erleichtern.
Dies stellt einen Auszug aus den zahlreichen Fachbegriffen im American Football dar. Tauchen Sie tiefer in die Materie ein, werden Sie zahlreiche zusätzliche Begriffe kennenlernen. Die Grundzüge vermittelt Ihnen unsere Übersicht jedoch aus. Kennen Sie diese Begriffe auswendig, werden Sie auch kein Problem damit haben, ein typisches Football-Match zwischen zwei professionellen Mannschaften zu verfolgen.
Beim American Football ist das Spiel in vier Viertel unterteilt. Jedes Viertel ist nach den Regeln der NFL und auch der europäischen Profiligen genau 15 Minuten lang. Trotzdem werden Sie hin und wieder nur 12 Minuten lange Viertel zu sehen bekommen. Diese etwas kürzere Dauer wird von Amateurmannschaften verwendet, die körperlich nicht in derselben Verfassung sind wie durchtrainierte Profispieler.
Anders als beispielsweise beim Fußball dauert ein Viertel tatsächlich 15 Minuten exakte Spielzeit. Wird das Spiel unterbrochen, pausiert der Schiedsrichter auch die Uhr. Am Ende ist ein Match zwischen zwei Mannschaften also nicht nur 60 Minuten lang. Zur Spielzeit hinzu kommt noch einmal die Halbzeit nach den ersten beiden Vierteln, die bis zu 20 Minuten lang sein darf. Zwischen jedem Viertel kommt noch einmal eine Pause von 2 Minuten hinzu.
Die Spieluhr wird durch verschiedene Aktionen pausiert: Beispielsweise sorgt ein unvollständiger Pass für eine Pause (wenn also der Ball nicht in korrekter Weise vom Receiver gefangen wird). Sollte der Receiver „out of bounds“ sein – also außerhalb der Seitenlinien am Spielfeld – kommt es ebenfalls zum Spielstopp. Auch hier unterscheiden sich die Regeln teilweise: Die NFL schreibt vor, dass beide Füße jederzeit komplett im Spielfeld sein müssen. Andere Ligen verlangen nur einen Fuß im Spielfeld. Dazu kommt die Vergabe von Strafpunkten (aber nicht das Foul selbst!) und auch der Kickoff, der ebenfalls die Uhr anhält.
Die Regeln sind insgesamt aber weniger streng als etwa beim Basketball: Ist die Uhr abgelaufen, aber die Offense befindet sich noch immer mitten in einem Spielzug, wird dieser noch zu Ende gespielt. Ebenfalls wichtig ist die Tatsache, dass nur 40 Sekunden Zeit bleiben, bis der nächste Spielzug nach Beenden des letzten Spielzugs ausgeführt wird. Dies gilt sowohl in der NFL als auch NCAA und in Deutschland.
Grundsätzlich besteht jedes Team aus elf Spielern, sodass durch Offense und Defense jederzeit 22 Spieler auf dem Spielfeld zu finden sind. Ebenso wie beim Fußball besteht eine starke Spezialisierung der Spieler: Jeder Spieler kann für gewöhnlich nur ein bis maximal zwei Positionen wirklich zu 100 % ausfüllen. Beispielsweise sind die Offensive Linemen für gewöhnlich sehr groß und sehr schwer. Diese Körpermasse brauchen sie, um die heranstürmenden gegnerischen Spieler vom eigenen Quarterback fernzuhalten. Für die Aufgabe als Receiver, die flink und schnell zur gegnerischen Endzone rennen sollen, wären sie nicht geeignet.
Beim American Football dürfen Coaches vor jedem Spielzug die Spieler nach Belieben wechseln. Es ist somit kein Problem, jeweils das bestmögliche Team auf dem Platz zu haben, um anzugreifen oder defensiv zu agieren (von Verletzungen abgesehen.
Offensive Spieler und Formationen
Wichtiger Spieler und Formationen der Offense fallen wie folgt aus:
Defensive Spieler und Formationen
Die wichtigsten Spieler der Offense kennen Sie jetzt. Nehmen wir uns daher jetzt die (etwas weniger komplizierte) Defense vor:
Sie haben jetzt auch eine recht genaue Vorstellung der wichtigsten Positionen im defensiven Bereich des American Football!
Die Ausrüstung im Detail
Sehen wir uns als nächstes an, wie die Equipment eines professionellen Spielers aussehen muss. Amateurligen unterscheiden sich davon nicht deutlich, da eine komplette Ausrüstung natürlich in erster Linie dem Schutz der Spieler dient.
Verbotene Ausrüstungsgegenstände
Der American Football hat auch eine Handvoll nicht erlaubter Gegenstände zu bieten. Dazu zählen beispielsweise scharfe, harte Objekte, die an der Uniform befestigt werden. Auch dürfen keine anderen als die genannten Bereiche (Knie, Oberschenkel, Schultern) von harten Gegenständen bedeckt sein. Zerrissene Trikots sind ebenfalls tabu und glatte, klebrige oder glitschige Oberflächen führen ebenfalls zur Strafe.
Interessant: Die NFL-Regeln schreiben außerdem vor, dass keine Kleidung erlaubt ist, die denselben Farbton wie der Football trägt. So soll vermieden werden, dass der Spielball im Eifer des Gefechts für die Spieler nicht oder nur schwer erkennbar ist.
Hin und wieder werden Sie auch einen Free Kick beim American Football zu Gesicht bekommen. Damit das passieren kann, muss zuerst ein Punktgewinn durch Safety (siehe Kapital 12) erfolgen: Sobald der Punktgewinn vom Schiedsrichter anerkannt wurde, darf die unterlegene Mannschaft, gegen welche die Safety erzielt wurde, einen Free Kick ausführen. Dieser beginnt immer von der eigenen 20-Yard-Linie. Durch verschiedene Trittmöglichkeiten (Punt, Place Kick oder Dropkick) wird der Ball jetzt wieder ins Spiel gebracht.
Der Ball wird jetzt von einem Spieler des anderen Teams gefangen. Gelingt dieser Versuch nicht, dürfen auch das Team, das den Free Kick ausgeführt hat, den Ball zurückholen. Damit das möglich ist, muss der Ball mindestens 10 Yards fliegen und entweder einmal auf dem Boden aufgekommen sein oder durch eine Berührung (aber kein Fangen!) eines gegnerischen Spielers wieder live (siehe Definition: Live Ball) sein.
Der Ball ist zwar immer auf dem Spielfeld, aber nicht immer spielbar:
Eine neue Serie aus vier Downs gibt es immer dann, wenn einer der vier vorherigen Versuche erfolgreich war (also mindestens 10 Yards überwunden wurden. Wichtig vor dem Snap ist außerdem der Snap Count (auch als Kadenz im deutschsprachigen Raum bezeichnet). Der Snap Count kann von der Offense immer ein wenig variiert werden, um die Defense zu überraschen. Kommandos wie „Down! -> Set! -> Hut!“ sind vor dem Snap verbreitet, das Team kann davon aber von Spielzug zu Spielzug abweichen. Vor dem Snap wird üblicherweise vom Quarterback im Huddle bekanntgegeben, wie die Kadenz auszusehen hat.
Übrigens: Handtücher, die der Center an Hüfte oder Hintern trägt, dienen dem Quarterback dazu, den Fall zu fangen – denn trockene Hände greifen besser.
Von besonderer Bedeutung sind diese beiden Begriffe im Football, da sie immer wieder vorkommen.
Passspiel
Passspielzüge sind recht komplex und folgen ebenfalls eigenen Regeln. Zu Beginn eines solchen Spielzugs versucht der Quarterback in der Regel, einem passberechtigten Spieler den Ball zuzuwerfen. Das ist nur dann der Fall, wenn:
a.) Der fangende Spieler nicht direkt an der Line of Scrimmage steht.
b.) Der Spieler eine der beiden äußersten Positionen der Line of Scrimmage besetzt.
Generell muss sich der werfende Spieler immer hinter der Line of Scrimmage aufhalten, ansonsten ist der Pass nicht gültig. Ist der Pass geworfen, gibt es drei mögliche Ergebnisse:
Das dritte Szenario tritt ein, wenn der Ball entweder den Boden berührt oder Out of Bounds geworfen wird. Ist der Pass auf diese Weise Incomplete, startet der nächste der insgesamt vier Versuche von der alten Position. Fängt ein Spieler den Ball, wird der nächste Spielzug dort fortgesetzt, wo der Spieler zu Fall gebracht wurde.
Wichtig:
Eine Ausnahme besteht nur durch einen Lateralpass: Dieser entweder seitlich oder nach hinten gerichtete Pass darf so oft wie möglich gespielt werden.
Übrigens: Der weiteste geworfene Pass, der anschließend zu einem Touchdown führte, überbrückte eine Strecke von 99 Yards! Bernard Berrian war 2008 der Empfänger dieses Passes, geworfen hat ihn Quarterback Gus Frerotte.
Fumble
Der Fumble kommt ebenfalls häufiger vor: Dieser Vorgang bezeichnet einen balltragenden Spieler, der den Ball entweder absichtlich oder versehentlich verliert. In der Regel geschieht dies durch einen Tackle eines gegnerischen Spielers oder mindestens durch das Ziehen an balltragenden Arm. Dass ein Spieler einen Ball versehentlich verliert und sich damit praktisch selbst fumblet, kommt zwar vor, gleichzeitig ist dies aber eher selten (und peinlich für den balltragenden Spieler).
Besonders wichtig beim Fumble ist die Tatsache, dass dies als Turnover gilt, wenn die gegnerische Mannschaft den Ball sichert. Nach einem Fumble ist der Ball für beide Mannschaften frei. Gelangt die gegnerische Mannschaft an den Ball, ist dies ein Turnover. Das heißt, dass das Angriffsrecht wechselt. Ein Fumble ist daher durchaus schwerwiegend (besonders dann, wenn er während des ersten Downs geschieht). Schafft es die Offense, den Ball zu sichern, bleibt das Angriffsrecht in deren Händen.
Dieser Spielzug ist sozusagen die letzte Hoffnung: Der Scrimmage Kick wird gelegentlich angewendet, wenn das ballführende Team nach dem dritten Versuch des Angriffsrechts nicht davon ausgeht, den benötigten Raumgewinn für einen neuen First Down erzielen zu können. Stattdessen findet daher ein Snap statt, auf den ein Punt folgt: Dieser Tritt soll dafür sorgen, dass der Ball so weit wie möglich ins Spielfeld des gegnerischen Teams getreten wird. Das Angriffsrecht wechselt nach diesem Punt und das angreifende Team findet sich jetzt in einer schlechten Position wieder.
Eine Ausnahme besteht, wenn die Defense den Punt fängt. Der Spieler darf dann gefangen und durch einen Punt Return so weit wie möglich nach vorne getragen werden.
Eine besondere Spielsituation ist der Fair Catch: Dazu winkt ein Spieler des Teams, das den Ball fangen möchte, mit der Hand in der Luft. Nach einem Punt oder Kickoff darf dieser Spieler den Ball fangen, ohne dabei getackelt oder anderweitig gestört zu werden. Der Spielzug ist an dieser Stelle sofort zu Ende. Der nächste Spielzug beginnt an dem Ort, an dem der Ball gefangen wurde.
Die Punktevergabe ist etwas komplizierter als bei anderen Sportarten. Es gibt nicht nur einen einzigen Punkt, wenn der Ball in die Endzone gelangt. Abhängig von der Art und Weise, wie der Ball dorthin gelangt, unterscheidet sich auch die Punktevergabe.
Beginnen wir mit der bekanntesten Art, um im American Football Punkte zu erzielen:
Andere Möglichkeiten, im American Football Punkte zu erzielen, gibt es nicht.
Neben dem Touchdown ist es das Ziel einer jeden Football Mannschaft, mehr Punkte als der Gegner zu erzielen. Wie sich nun die American Football Punkte zusammensetzen, erfahren Sie in dem folgenden Ratgeber. Alle Punkte werden in der Spielzeit von 4 × 15 Minuten erzielt. Doch Achtung: Es handelt sich dabei um die Netto Spielzeit. Durch die vielen Unterbrechungen und die Pausen sowie die Beratungen kommt es immer wieder zu Verschiebungen. Deshalb ist es möglich, dass selbst in ein paar Minuten noch sehr viele Punkte erzielt werden.
So viel zur Punktevergabe. Dabei gibt es noch viel mehr über die einzelnen Regeln zu berichten, die wiederum auf die Punktebasis zurückführen. Zu den wichtigsten Regeln gehören die einzelnen Versuche. Jede Mannschaft hat bis zu einem ersten First Down vier Versuche. Kann das Team auch kein Field Goal erzielen, ist die andere Mannschaft an der Reihe. Dann kickt ein Spieler der Offense Mannschaft den Ball nach vorne in das gegnerische Feld.
Grundsätzlich ist es nur möglich zu punkten, wenn ein Laufzug oder ein Passspielzug erfolgreich ist. Nur wenn ein Spieler bei einem Pass mit beiden Beinen oder mit einem Bein in der in Zone aufkommt und den Ball voll kontrolliert, gilt er als gefangen.
Im Gegensatz zum Touchdown reicht es bei normalen Spielzügen im Laufspiel aus, dass der Ball über die Goalline hinausragt. Der Spieler, der den Ball fängt, muss nicht unwiderruflich im Spielfeld stehen. Das gilt auch für den Receiver, spricht den Empfänger des Balles, der bis zur Zone kommt.
Tatsächlich ist es auch möglich, einen Touchdown direkt nach einer Interception oder nach einem Fumble zu erzielen. Selbiges gilt auch für ein Field Goal, das daneben gegangen ist.
Einer der entscheidenden Punkte ist in vielen Spielen der Point After Touchdown oder kurz PAT. Das bedeutet: Hat eine Mannschaft einen Touchdown und damit sechs Football Punkte erzielt, können sie noch einen extra Punkt obendrauf legen. Das ist auch nach einer Two Point Conversion möglich.
Erschließt es sich aus der Taktik, dass der Touchdown eigentlich nicht mehr möglich ist, hat die Mannschaft die Wahl, einen Field Goal zu versuchen, um drei Punkte zu erreichen.
Safety: Das ist der Fall, wenn die Mannschaft die verteidigt, den Spieler in der Endrunde zu Boden bringt, der den Ball hält. Das bringt der Mannschaft zwei Punkte ein. Dennoch sollte man wissen, dass es auch über den PAT oder die Two Point Conversion möglich ist, 2 Punkte zu holen.
Eines dürfte an dieser Stelle feststehen: Es sind eine Fülle unterschiedlicher Spieltaktiken und Strategien gefragt, um so viele Punkte wie möglich im Hinblick auf das aktuelle Spiel zu erreichen. So ist es nicht immer der Touchdown, der in einer Situation die beste Option ist. Dafür braucht es jede Menge Kalkül und Erfahrung, was ein Grund ist, warum gerade die Strategen und Couches zu den wichtigsten Spielern auf dem Platz gehören.
Eigentlich gibt es gar nicht so viele Optionen, im American Football Punkte zu erzielen. Es sind vielmehr die unterschiedlichen Spielzüge und die wirklich sehr ausgereiften Regeln und Sonderregeln, die für Verwirrung sorgen. Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesen Punkten und Regeln weiterhelfen.
Im American Football ist nicht alles erlaubt: Unsportliches Verhalten (das Beleidigen oder Verspotten von Gegnern beispielsweise) sind Regelverstöße. Auch darf das punktende Team ihre Touchdowns nicht in beliebiger Manier feiern: Fair muss es zugehen. Sehr rigoros achtet auf diese Regeln die NCAA. In der NFL wird, um des Spektakels Willen, oft auch mal ein Auge zugedrückt.
Große Unterschiede gibt es bezüglich des erlaubten und unerlaubten Blockens gegnerischer Spieler innerhalb der Offense. Ein Spieler darf einen Spieler der Defensive blocken – aber nur mit seinem Kopf, den Schultern, den Händen oder den Armen. Er dürfte dem anderen Spieler also beispielsweise nicht mit den Beinen gegen den Körper springen.
Offensive Spieler dürfen außerdem Ihre Hände und Arme einsetzen, um bestimmte Spieler außer Gefecht zu setzen – aber nur, wenn…
a.) … der offensive Spieler ein Runner ist. Während des Laufens darf der Spieler Hände und Arme nutzen, um angreifende Spieler der Defense am Zugriff zu hindern.
b.) … der Ball noch Live ist und am Boden liegt. Liegt der Ball am Boden, darf der Spieler mit seinen Armen und Händen versuchen, andere Spieler aus dem Weg zu drängen. Das gilt aber nur dann, wenn der Spieler selbst den Ball erobern möchte.
c.) … gerade ein Kick stattfindet. Ein Mitspieler des kickenden Teams darf Hände und Arme nutzen, um einen Receiver daran zu hindern, den Kick-Versuch zum Scheitern zu bringen.
Um mehr über die Strafen bei Regelverstößen zu erfahren, sehen Sie am besten in Kapitel 15 nach.
Auch Personen, die nicht direkt am Spielgeschehen beteiligt sind, haben sich gewissen Regeln zu unterwerfen. Hier sind einige Beispiele:
Zahlreiche weitere Regeln existieren in diesem Bereich. Wir empfehlen bei Interesse einen Blick in die offiziellen NFL-Regeln!
Wo es ein solch umfangreiches Regelwerk wie beim American Football gibt, stehen auch zahlreiche Strafen für Regelverstöße bereit. Dieser Abschnitt zeigt Ihnen die wichtigsten Strafen und deren Konsequenzen für das Team und/oder den Spieler.
Hinter jedem Begriff sehen Sie, welche Auswirkungen die Strafe hat. Üblich ist eine Bestrafung in Yards: Bei einem Regelverstoß wird die Line of Scrimmage einige Yards in Richtung des Teams versetzt, das den Verstoß begangen hat. „Wiederholung“ bedeutet, dass einer der vier Versuche verlorengeht.
Wichtige Strafen im American Football
Da American Football ein unheimlich komplexes Spiel ist, gibt es nicht nur einen einzigen Schiedsrichter, sondern minimal drei und maximal sieben von ihnen auf einmal. Die Schiedsrichter sprechen sich untereinander darüber ab, welchen Bereich des Spielfeldes sie beobachten. Sie übernehmen auch unterschiedliche Aufgaben:
Bei offiziellen NFL- und auch GFL-Spielen sind es immer sieben Schiedsrichter. In Amateurspielen finden sich auch Mannschaften, die mit weniger Schiedsrichtern spielen. Da es im Amateurbereich „um nichts geht“, sind hier weniger Schiedsrichter oft ausreichend, um eine Partie fair zu leiten.
In der Übersicht Schiedsrichterzeichen – übersichtlich erklärt finden Sie alle alle wichtigen Zeichen, die ein Schiedsrichter mit seinen Armen und Beinen anzeigt, in logischer Reihenfolge erklärt - auch als PDF zum Download.
Das Instant Replay
Seit 1999 in seiner modernen Form können die Head Coaches beider Teams eine Challenge einfordern, die durch Instant Replay überprüft wird. Diese Challenge wird vom Head Coach ausgesprochen, wenn er glaubt, dass…
a.) … die Schiedsrichter eine Fehlentscheidung begangen haben.
b.) … die Schiedsrichter einen Regelverstoß übersehen haben.
Pro Halbzeit stehen jedem Team zwei Wiederholungen zu. Sollte sich der Head Coach geirrt haben (und die Schiedsrichter somit richtigliegen), wird dem Team, das die Challenge ausgesprochen hat, eine Auszeit aberkannt.
Die deutsche Bundesspielordnung regelt den gesamten Spielbetrieb im American Football für alle Vereine in Deutschland. Sie wird von der technischen Kommission und dem Präsidium des AFVD ( American Football Verband Deutschland ) herausgegeben und jedes Jahr aktualisiert. Ein Spielbetrieb außerhalb dieser Bundesspielordnung ist für die Mitgliedsvereine nicht zulässig. Am Ende des Beitrages besteht eine Downloadmöglichkeit der aktuellen Fassung.
In der Bundesspielordnung BSO werden die generellen Rechtsgrundlagen, Geltungsbereiche und allgemeinen Pflichten der Vereine geregelt.
Hier finden sich auch alle Vorschriften zum Ligabetrieb, den einzelnen Altersklassen, dem Spielbetrieb, der Sportbekleidung, dem Spielfeld und Stadion, den Spielerpässen und Spielerwechseln, den Schiedsrichtern und vielem mehr.
Dazu kommt noch die Auflistung der einzelnen Strafen für mögliche Vergehen sowie der Rechtsweg und die Verfahrensordnung.
Mit der BSO wird auch geregelt, was in deren direkte Zuständigkeit fällt oder in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Landesverbände wie z. Bsp. die Alterklassen der Jugend oder der Flagfootballbereich außerhalb der Lizenzligen (GFL).
Einen Gleichstand kann es im American Football nur nach einer Verlängerung geben. Sind beide Teams nach allen vier Quartern punktgleich, folgt eine weitere 15-minütige Phase namens Overtime. Wer hier zuerst auch nur einen Punkt erzielt, gewinnt das Match. Schafft dies keines des Teams, trennen sich die Mannschaften unentschieden. Handelt es sich um ein Spiel im KO-System (das im Football-Jargon Play-off genannt wird), kommen so viele Overtimes zum Einsatz, bis das Spiel einen Sieger hat.
Am Ende des ersten und dritten Quarters folgt jeweils ein Seitenwechsel. Welches Teamzuerst beginnt, wird übrigens per Münzwurf entschieden (und auch zu Beginn der Overtime kommt die Münze zum Einsatz).
Wenn alle Möglichkeiten für Unterbrechungen zusammengezählt werden und es sich um ein Match mit einer Quarterlänge von 15 Minuten handelt, können Sie mit einer Dauer von drei bis dreieinhalb Stunden für das gesamte Spiel rechnen. Trotz der vermeintlich kürzeren Dauer im Vergleich zum Fußball (60 gegen 90 Minuten), fällt ein NFL-Match somit wesentlich länger aus.
Unter bestimmten Bedingungen kann das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen oder abgebrochen werden. Dazu zählen die folgenden Ereignisse:
Bei den meisten Abbrüchen wird das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt oder wiederaufgenommen.
Im American Football kann es mehrere Captains pro Team geben. Zu erkennen sind Sie an einem kleinen C, das auf Ihr Trikot gestickt ist. Darunter befinden sich einige Sterne, die angeben, das wievielte Jahr in Folge diese Person bereits Captain ist. Häufig trägt der Quarterback eines dieser Abzeichen, aber auch andere Positionen haben eigene Captains.
Von besonderem Wert ist dieses Abzeichen nicht, der Captain besitzt keine höhere Autorität im Team als der Rest der Mannschaft. Viel mehr hat die Auszeichnung Symbolcharakter, denn der Captain ist bei jedem Münzwurf anwesend und dient dem Team als Gesicht bei bestimmten Zeremonien und auch außerhalb von Spielen. Zu bestimmten Anlässen kann es auch eingefärbte Sticker geben (wie vielleicht in Rot oder Pink, um auf Krebshilfe aufmerksam zu machen).
Die folgenden Foul Codes helfen dabei, den zahlreichen Regelverstößen im American Football Abkürzungen zu geben. Sie spielen insbesondere bei der Protokollierung von Spielen eine Rolle:
Abkz. | Erklärung |
---|---|
CHB | Chop Block |
ILS | Illegal Substitution |
CLP | Clipping |
ITK | Illegal Touch—Kick |
COH | Crown of Helmet |
ITP | Illegal Touch—Pass |
DOD | Defensive Delay of Game |
ILH | Illegal Use of Hands |
DH | Defensive Holding |
IDK | Ineligible Downfield Kick |
DOF | Defensive Offside |
IDP | Ineligible Downfield Pass |
DPI | Defensive Pass Interference |
ING | Intentional Grounding |
DTM | Defensive Too Many Men on Field |
IFC | Invalid Fair Catch Signal |
DOG | Delay of Game |
HC | Horse Collar |
DOK | Delay of Kickoff |
KOB | Kickoff Out of Bounds |
DSQ | Disqualification |
LEA | Leaping |
ENC | Encroachment |
LEV | Leverage |
FMM | Facemask (15 Yards) |
LBL | Low Block |
FCI | Fair Catch Interference |
NZI | Neutral Zone Infraction |
FST | False Start |
OH | Offensive Holding |
BAT | Illegal Bat |
OOF | Offensive Offside |
BLI | Illegal Blindside Block |
OPI | Offensive Pass Interference |
IBW | Illegal Block Above the Waist |
OTM | Offensive Too Many Men on Field |
ICT | Illegal Contact |
OFK | Offside on Free Kick |
ICB | Illegal Crackback |
POP | Player Out of Bounds on Punt |
ICU | Illegal Cut |
RRK | Roughing the Kicker |
ILF | Illegal Formation |
RPS | Roughing the Passer |
IFH | Illegal Forward Handing |
RNK | Running into the Kicker |
IFP | Illegal Forward Pass |
SFK | Short Free Kick |
KIK | Illegal Kick/Kicking Loose Ball |
TAU | Taunting |
ILM | Illegal Motion |
TRP | Tripping |
IPB | Illegal Peel Back |
UNR | Unnecessary Roughness |
ISH | Illegal Shift |
UNS | Unsportsmanlike Conduct |
Eine Übersicht über die Schiedsrichterzeichen finden Sie unter Schiedsrichterzeichen – übersichtlich erklärt.
Als Anfänger werden Ihnen die meisten kleinen Unterschiede zwischen der Profiliga NFL und der College-Footballliga NCAA nicht auffallen. Wir listen daher für fortgeschrittene Spieler diese kleinen Feinheiten auf. Das ist wichtig, da in Europa größtenteils nach leicht veränderten NCAA-Regeln gespielt wird.
Schauen wir uns jetzt an, wie sich die NCAA von den Regeln der deutschen GFL unterscheidet:
Einige weitere, kleinere Abweichungen gibt es zusätzlich. Diese sind für das generelle Spielverständnis aber weniger wichtig.
Im Zuge der letzten Jahre haben sich anerkannte Varianten des American Football entwickelt, die auf Grundlage seines Vorbilds das Spielprinzip, die Felder und die einzelnen Komponenten individualisiert haben. In diesem Zusammenhang ist Arena Football ebenso zu nennen wie Canadian Football. Im folgenden Beitrag wollen wir die erfolgreichsten Varianten eingehender vorstellen.
Zunächst unterscheiden sich gerade die Varianten im Hinblick auf ihre Regeln, sodass Anfänger schnell die Übersicht verlieren. Dabei ist es möglich, in wenigen Worten die Grundprinzipien und Spielregeln zusammenzufassen. Das Australian Football hat eigentlich nichts mit der amerikanischen Variante zu tun. Es ähnelt viel zu stark dem Rugby.
Zudem spielen heute immer noch Teams das recht robuste Flag Football vollkommen ohne Schutzausrüstung. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, hat man auf den gefährlichen Tackle verzichtet. Anstelle dessen zieht ein Spieler dem anderen eine Flagge vom Gürtel. Mittlerweile gibt es sogar Rollstuhl Football, der von Körperbehinderten Sportlern gespielt wird.
In Kanada spielt man nicht American Football, sondern das kanadische Pendant. Diese Ballsportart zählt hier zu den beliebtesten Varianten und entstand ebenfalls wie American Football in den 1870er Jahren. Noch heute erkennt man seine Basis im Fußball und seine Verwandtschaft zum Rugby. In den letzten Jahren hat sich eine eigene Liga herausgebildet, um den gesamten Spielbetrieb zu organisieren:
Diese Besonderheiten wirken sich unmissverständlich auf die Spieltaktik aus, sodass es bei der kanadischen Variante kaum zu Verzögerungen kommt. Es werden viel mehr Pässe gemacht. Zudem sind gerade die schnellen Spieler gefragt.
Bei dieser Variante des American Football handelt es sich nicht um eine länderspezifische Abweichung, sondern vielmehr um eine ähnliche Ballsportart. Der so genannte Gridiron Football wird ausschließlich in Hallen gespielt und nicht auf Freiflächen. Das führt unmissverständlich zu einer Einschränkung im Hinblick auf den Raum und dem Platz.
Bereits auf den ersten Blick dürften Sie erkennen, das Spielfeld hat drastisch an Metern verloren und kommt jetzt nur noch 50 Yards, das sind ungefähr 45 m. Um das Publikum, die Trainer und die Sportler zu schützen, hat man um das Spielfeld herum eine Mauer bzw. eine feste Abgrenzung gezogen.
So bleibt es nicht aus, dass sich die Verkleinerung auf die anderen Spielbereiche auswirkt. Die jeweiligen Posts liegen viel enger zusammen. Es würde wohl sehr verwirrend aussehen, wenn da nun die normale Spieleranzahl auf das Feld laufen würde. Hier sind es jedoch nur acht Spieler pro Mannschaft, was ebenfalls der Platzsituation zu schulden ist.
Ein weiterer Unterschied: Alle Spieler müssen beim Arena Football in der Verteidigung und im Angriff spielen, das macht sie so flexibel in ihren Fähigkeiten. Einzig und allein der Quarterback und seine zwei Spezialisten bleiben auf ihren festen Positionen. Das mag wohl ein Grund sein, warum man im Volksmund Arena Football auch als Ironman Football bezeichnet. Schließlich müssen die Spieler unheimlich viele Talente in die Waagschale werfen, um ein Spiel zu gewinnen.
Direkt neben den Posts hat man Netze gespannt. Landet das Ei nach dem Abschlag (dem Kick-Off) im Netz? So darf der Ball erst aufgenommen werden, wenn er aus dem Netz fällt.
Im Gegensatz zum American Football dürfen die Angriffsspieler hier schon vor dem Snap nach vorn laufen . In diesem Moment darf der Wide Receiver ebenso auf die Line of Scrimmage zulaufen. Über diese Aktion sichert er sich einen entscheidenden Vorteil in Bezug auf die Verteidigung.
Die Mannschaft hat drei Versuche, um 10 Yards zu überwinden. Der vierte Versuch kann eine Mannschaft dem Field Goal widmen, um zu punkten. Als Alternative können Sie auch einen Spielzug auswählen um weitere Yards zu machen. Schließlich könnten diese wiederum einen neuen Versuch oder auch sofort einen Touchdown herbeiführen.
Das Risiko steigt und für das Publikum unmissverständlich die Spannung. Es ist gerade der Nervenkitzel, der bei diesen Varianten des American Football bis zur letzten Minute nicht verloren geht.
Die Varianten des American Football nehmen an Speed zu. Außerdem ist es möglich, dass gerade die End-Ergebnisse sehr hoch ausfallen, was den Spielfluss begünstigt. Die Angriffe werden schnellstens vorangetrieben. Gerade beim Arena Football haben die Spieler und Mannschaften nur wenig Platz zum Ausweichen, was immer wieder zu brenzligen Spielsituationen führen kann.
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