Aufbruchstimmung bei den Wiesbaden Phantoms


Regionalligist setzt auf deutsche Quarterbacks und entwickelt sich auch abseits des Grid Iron weiter

 

Jordan Akins, Cousin von David "Juice" Akins II
Jordan Akins, Cousin von David "Juice" Akins II

Die Wiesbaden Phantoms spielen nach ihrem Abstieg aus der GFL2 in der anstehenden Football-Saison in der Regionalliga. Vom Abstieg lassen sich Coaches, Spieler und Verantwortliche jedoch nicht entmutigen – im Gegenteil. Auf und rund um das Spielfeld im Europaviertel tut sich einiges bei Hessens ältestem noch aktiven Footballverein.

Die Vorbereitung auf 2023 begann direkt im Anschluss an das letzte Spiel der vergangenen Saison. "Dieses Gefühl nehmen wir mit", hatte Head Coach David Gordon nach dem Sieg gegen die Frankfurt Pirates im heimischen "Camp Lindsey" Spielern und Helfern im Abschlusshuddle mit auf den Weg gegeben. Tatsächlich herrscht bei den Phantoms seither Aufbruchstimmung.

Mit einem neuen mondänen Logo, ein modern gestalteter Phantomskopf mit Kapuze, der seitlich dargestellt wird, begrüßten die Coaches mit dem Sportlichen Leiter Oliver Gebhardt potenzielle Neuzugänge bereits kurz nach der Saison 2022 bei einer Kick-off-Veranstaltung. Langfristig wolle der Verein – vor allem auch durch die engere Verzahnung mit den eigenen U-Teams, die für entsprechend starkes Spielermaterial sorgen – nicht nur wieder in die GFL2 aufsteigen, sondern in die höchste deutsche Liga, die GFL, um sich darin zu etablieren.

Mit zwei namhaften Rückkehrern haben die Phantoms schon früh für Schlagzeilen gesorgt: Das 24-jährige Eigengewächs Raphael Gardoni kommt nach seinem Gastspiel bei den Schwäbisch Hall Unicorns ins heimische "Camp". Zweites "Einhorn" ist Runningback-Routinier Jannis Fiedler, der mit Schwäbisch Hall zweimal CEFL- und einmal German-Bowl-Sieger wurde.

Mit großer Freude wurde ebenfalls bereits Mitte Januar die Vertragsverlängerung mit Dion West Jr. verkündet. Der 28-jährige US-Safety spielt damit seine dritte Saison für die Phantoms. Zuletzt kam sein 22-jähriger Landsmann Eddric Whack hinzu, der als Linebacker agieren soll.

Support haben sich die Phantoms außerdem durch US-Import David "Juice" Akins II. geholt. Der 33-jährige Wide Receiver wechselt gemeinsam mit dem 13 Jahre jüngeren Quarterback Malthe Schmitt von den Hamburg Huskies in die hessiche Landeshauptstadt.

Die Brüder Chris und Amier Hobson, 2022 Leistungsträger des Teams, verlängerten unterdessen. Beide sind als Runningbacks einsetzbar, Chris Hobson zudem als Linebacker, Amier Hobson als Receiver. Mit Felix Will wird die Offensive Line durch ein 22-jähriges Talent verstärkt, das aus Rüsselsheim nach Wiesbaden kommt.

Als Leistungsträger bleibt Linebacker Jan Hommer dem Team erhalten und Niklas Woelbert, Quarterback-Eigengewächs der Phantoms, den Phantoms treu. Mit dem erst 20-jährigen Lennard Turturica steht zudem ein dritter junger, deutscher Spieler für die Spielmacherposition bereit – ein Novum im deutschen Football, auch in der Regionalliga!

Los geht es für die Phantoms in der Regionalliga mit einem Heimspiel am Samstag, 13. Mai, gegen die Kaiserslautern Pikes. Mit einer Neuerung: Kick-offs erfolgen in der anstehenden Saison bereits um 16 Uhr. Nicht nur, um die ehrenamtlichen Helfer zu entlasten, die teils bis in die späten Abendstunden in "Camp Lindsey" im Einsatz sind, erklärt Vorstand Stephan Greulich, sondern auch, um ein zeitlich attraktiveres Ausflugsziel für Familien zu schaffen.

Die Regionalliga präsentiert sich so interessant und stark wie vielleicht nie zuvor: Neben Wiesbaden werden unter anderem die Frankfurt Pirates, Montabaur Fighting Farmers, Darmstadt Diamonds und Mainz Golden Eagles um die Play-offs kämpfen – in ÖPNV-Reichweite! Hinzu kommt für die Phantoms Kaiserslautern, aufgrund der Nähe zur US-Base Ramstein immer ein nicht zu unterschätzender Konkurrent.

Überaus reizvoller Bonus im 2023er Spielplan ist der vom hessischen Footballverband AFVH wiederbelebte Hessenpokal, in dem alle hessischen Teams antreten dürfen, die bis auf Regionalebene aktiv sind. Als Regionalligist sind die Phantoms gemeinsam mit den Rüsselsheim Crusaders bereits für das Halbfinale gesetzt.

Sie treten am 15. oder 16. April gegen den Gewinner des Vergleichs zwischen Marburg Mercenaries II und Wetzlarer Wölfe an. Ein mögliches Finale würde am 29. oder 30. April stattfinden. Eine Ausrichtung des Finales ist vom Verband ausgeschrieben.

Abseits des Grid Iron hat sich aber nicht nur in Sachen Logo etwas getan. Die Vereinsverantwortlichen, zu denen nun auch der Phantoms-Veteran Reinald "Bibo" Shoopinsky – Sohn Nick steht seit 2022 als Receiver auf dem Feld – als Sponsoringbeauftragter zählt, haben gleich mehrere engagierte neue Unterstützer gewonnen, die den Verein gemeinsam mit treuen Supportern als starke Partner zunächst auf dem Weg zurück in die GFL2 begleiten möchten... und danach noch weiter nach oben. "Alte Liebe rostet nicht", sagt Shoopinsky schmunzelnd und unterstreicht, "er wolle mit neuen und bereits vorhandenen Unterstützern "nicht nur reden, sondern machen"!

Ein Sponsoren- und VIP-Zelt, in dem die Heimspiele auch auf einem Monitor inklusive Livestream-Kommentar zu verfolgen waren, hatte den Phantoms-Partnern bereits in der vergangenen Saison die Möglichkeit gegeben, sich an der Sideline während der Partien zu vernetzen und das familienfreundliche Event im Europaviertel damit noch weiter aufgewertet.

 

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