Week 4: Kansas als einziges Team ungeschlagen


Des einen Freud, des anderen Leid. Auch in Woche vier gab es wieder einige Favoritenstürze. So verloren beide Super-Bowl-Teilnehmer der Vorsaison.

Week 4: Kansas als einziges Team ungeschlagen
Kansas City Chiefs
Foto: imago

Die Kansas City Chiefs haben das Monday Night Game gegen die Washington Redskins in den Schlusssekunden mit 29:20 gewonnen und sind damit das einzige Team der NFL, das nach vier Spieltagen noch ohne Niederlage ist. Das schaffen nicht einmal die Super-Bowl-Teilnehmer der letzten Saison. Während die New England Patriots bereits die zweite Niederlage kassierten, verloren auch die Atlanta Falcons ihr erstes Spiel – ausgerechnet gegen die chronisch erfolglosen Buffalo Bills.

Und so erfuhren die Falcons beim 17:23 im Heimspiel gegen Außenseiter Buffalo eine vollkommen unerwartete Niederlage. Die größten Sorgen muss man sich dabei wohl um Quarterback Matt Ryan machen, der in dieser Saison bereits fünf Interceptions auf dem Konto hat, nur zwei weniger als in der kompletten Regular Season 2016. Zu allem Überfluss verloren Ryan und die Falcons noch Star-Receiver Julio Jones mit einer Hüftverletzung. Wie lange der baumlange Passempfänger ausfallen wird, ist derzeit noch unklar.

 

Schach und schwächer: Patriots-Defense

Fast ebenso überraschend war die 30:33-Heimniederlage der „unbesiegbaren“ New England Patriots gegen die Carolina Panthers. Kicker Graham Gano stellte den Sieg Sekunden vor dem Ende her, nachdem die Patriots mit Tom Brady zuvor einen 14-Punkte-Rückstand aufgeholt hatten. Star des Spiels war so aber Cam Newton, Quarterback der Panthers. Er erlief als erster Spieler seiner Position überhaupt 50 Touchdowns selbst. Antistar des Spiels könnte hingegen Stephon Gilmore sein. Der Patriots-Cornerback griff wiederholt vollkommen überflüssig ins Gesichtsgitter seines Gegenspielers, just in dem Moment als Mannschaftskamerad Dont`a Hightower den Ball quasi für die Patriots in den Schlussminuten erobert hatte. So blieb Carolina in Ballbesitz – der Rest ist Geschichte.

Überraschend war auch der bereits dritte Saisonsieg der Los Angeles Rams beim 35:30 gegen die Dallas Cowboys, die nun bereits zwei Niederlagen auf dem Konto haben. Und dass die New York Jets nach vier Spielen bereits zwei Siege – und vor allem zwei Siege mehr als Stadtrivale New York Giants – auf dem Konto haben würde, ist nach dem 23:20 in Overtime gegen die Jacksonville Jaguars ebenfalls eine Momentaufnahme unter der Überschrift „Überraschung“. Da sind die New York Giants nach dem 23:25 bei den Tampa Bay Buccaneers und einem Konto von 0-4 ebenfalls angekommen.

 

Titans schrumpfen in Houston zu Zwergen

Die Augen dürfte man sich aber auch bei den Houston Texans gerieben haben, die beim 57:14 im Divisionsduell gegen die Tennessee Titans über sich hinaus wuchsen. Rookie-Quarterback Deshaun Watson warf insgesamt vier Touchdown-Pässe und lief einmal selbst mit dem Ei in die Endzone. Die Titans brachen spätestens aber nach dem verletzungsbedingten Aus von Quarterback Marcus Mariota auseinander. Der Spielmacher erlitt eine Oberschenkelverletzung.

Und mit der Verletzung waren Marcus Mariota und Julio Jones nicht alleine. Etliche weitere namhafte Spieler zogen sich zum Teil schwere Verletzungen zu: So z.B. Rookie-Runningback Dalvin Cook von den Minnesota Vikings, für den die Saison mit einem Kreuzbandriss bereits beendet ist. Unter Schock stehend verloren die Vikings ihr Divisionsduell gegen die Detroit Lions gleich mit 7:14.

 

Carr wird wochenlang ausfallen

Bereits am Donnerstag hatte sich Davante Adams beim 35:14 der Green Bay Packers gegen die Chicago Bears verletzt. Das Spiel, das Packers-Quarterback Aaron Rodgers durch vier Touchdown-Pässe fast alleine entschied, wurde von dem Knock Out von Adams überschattet, der minutenlang mit einer Kopf- und Nackenverletzung bewegungslos auf dem Feld lag, nachdem Danny Trevathan von den Bears ihn mit dem Helm am Kinn erwischt hatte. Trevathan wurde nachträglich von der NFL für zwei Spiele gesperrt, wie lange Adams fehlen wird, ist noch unbekannt.

Nicht mehr ganz unbekannt ist auch die Schwere der Verletzung von Derek Carr, Quarterback der Oakland Raiders, der sich beim 10:17 bei den Denver Broncos eine Rückenverletzung zugezogen hatte. Pech für den zweitteuersten Spieler der NFL und sein Team: Bis zu sechs Wochen wird Carr fehlen.

 

Cutler und Miami funktionieren nicht

Pech hatten auch wieder die Zuschauer beim London-Game zwischen den Miami Dolphins und den New Orleans Saints. Die Saints gewannen ein einseitiges Match mit 20:0, nachdem bereits vor einer Woche das erste Spiel in London ebenfalls sehr einseitig mit 44:7 für die Jaguars und gegen die Ravens ausgegangen war. Die Dolphins gewannen immerhin die Erkenntnis, dass Jay Cutler wohl nicht in der Lage ist, die Offense gewinnbringend zu führen. Es war die zweite Nicht-Leistung der Dolphins-Offensive hintereinander.

Die zweite Nicht-Leistung in Folge zeigten auch die Baltimore Ravens bei der 9:26-Niederlage im Divisionsduell gegen die Pittsburgh Steelers. Endlich zeigte auch Le’Veon Bell, dass er über die Offseason hinweg nichts verlernt hat und war mit 186 Yards und zwei Touchdowns bester Spieler der Partie.

 

Chargers und 49ers verlieren erneut knapp

Wenn Cowboys und Giants schon verlieren, dann wollen die Philadelphia Eagles die Gunst der Stunde nutzen und sich schonmal in Position bringen. Das gelang beim 26:24 gegen die Los Angeles Chargers, die wiederum die vierte Niederlage im vierten Spiel kassierten – zudem die dritte Niederlage mit maximal drei Punkten Rückstand. Es könnte also auch anders stehen um Quarterback Philip Rivers und seine Chargers – aber knapp verloren ist eben auch verloren.

Ebenfalls noch ohne Saisonsieg stehen nach vier Spieltagen die San Francisco 49ers da. Doch erneut verpasste die Mannschaft von Head Coach Kyle Shanahan einen Sieg denkbar knapp – die Arizona Cardinals gewannen erst in Overtime mit 16:13. Wenn es um knappe Siege und Niederlagen geht, müssen also auch die Cards genannt werden, die beide bisherigen Saisonsiege erst nach Verlängerung feierten.

 

Browns verlieren weiter

Weniger knapp ging das Spiel der Seattle Seahawks gegen die Indianapolis Colts aus. Beim 46:18 für die Mannschaft von Head Coach Pete Carroll spielte Rookie-Runningback J. D. McKissic mit zwei Touchdowns groß auf. Musste er auch, denn Chris Carson, Backup des weiterhin verletzten Thomas Rawls brach sich das Bein.

Achja, und natürlich gibt es noch eine weitere sieglose Mannschaft zu diesem Saisonzeitpunkt: Die Cleveland Browns. Auch im Duell der zuvor sieglosen Teams zogen die Browns gegen die Cincinnati Bengals gleich mit 7:31 den Kürzeren.

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