Vikings siegen in letzter Sekunde


Die Minnesota Vikings und die Jacksonville Jaguars sind nach spektakulären Siegen als drittes und viertes Team in die Conference-Championship-Games eingezogen.

 

Vikings siegen in letzter Sekunde
Stefon Diggs, Widereceiver Minnesota Vikings
Foto: Imago

Es war so ein Spiel, das als Beleg dafür dient, warum wir alle diesen Sport so lieben. Die Minnesota Vikings sind nach einem 29:24 gegen die New Orleans Saints in buchstäblich letzter Sekunde ins NFC-Championship-Game eingezogen. Zuvor hatten schon die Jacksonville Jaguars überraschend die Pittsburgh Steelers mit 45:42 ausgeschaltet.

Zunächst sah es nach einer souveränern Vorstellung der Vikings aus, die den großen Traum haben, als erstes Team in der NFL-Geschichte den Super Bowl im eigenen Stadion austragen zu dürfen. Nun sind sie nur noch eine Partie von der Erfüllung ihres Traumes entfernt. Minnesota führte zur Halbzeit mit 17:0, spielte sich mit einer konstanten Offense mit zwei Touchdowns der Runningbacks Jerick McKinnon und Latavius Murray und einer überragenden Defense einen beruhigenden Vorsprung heraus.

Doch die Saints kamen nach der Halbzeit auf. Ein Touchdown von Wide Receiver Michael Thomas brachte die ersten Punkte aufs Scoreboard. Doch dann war es ausgerechnet eine Interception des in dieser Saison überraschend nahezu fehlerfreien Case Keenum, der die Saints durch einen weiteren Touchdown von Thomas nur wenige Spielzüge später bis auf drei Punkte herankommen ließ.

Nach einem Fieldgoal von Vikings-Kicker Kai Forbath und einen Touchdown von New Orleans` Rookie Alvin Kamara führten die Saints plötzlich mit 21:20, ehe Forbath das Spiel mit einem weiteren Fieldgoal wieder drehte und sich Saints-Kicker Wil Lutz abermals die Führung zurückholte.

Mit nur noch 25 Sekunden auf der Uhr und nur noch einem Timeout starteten die Vikings ihren letzten Drive. Ein erster weiter Pass brachte sie an die eigene 40-Yard-Linie, doch nach dem letzten Timeout liefen die Sekunden herunter. Keenum musste also noch gute 20 Yards überwinden und der Wide Receiver mit dem Ball die Auslinie erreichen, damit Forbath mit einem weiteren Fieldgoal doch noch den Sieg holen könnte.

Doch es kam anders: Die ersten beiden Pässe an die Seitenlinie fanden keinen Empfänger, da die Saints-Verteidigung die Seitenauslinien doppelten. Mit nur noch zehn Sekunden auf der Uhr kam dann der letzte Pass. Keenum fand Stefon Diggs, beide Saints-Verteidiger sprangen an dem schnellen Wideout vorbei und Diggs hatte freie Bahn zur siegbringenden Endzone. 

 

87 Punkte im Heinz Field

Zuvor waren bereits die favorisierten Pittsburgh Steelers von den Jacksonville Jaguars düpiert worden und lagen schnell nach drei Touchdowns der Jags-Runningbacks Leonard Fournette und T. J. Yeldon mit 21 Punkten hinten. Dabei hatte Stellers-Quarterback Ben Roethlisberger den Gegner schon wieder mit einer Interception beschenkt – das war ihm gleich fünfmal bei der Steelers-Pleite im Spiel in der Regular Season passiert. Ein Fumble von Roethlisberger führte zum vierten Touchdown für Jacksonville vor der Pause.

Doch es war auch immer wieder Big Ben, der sein Team mit tiefen Pässen im Spiel hielt. Insgesamt warf der zweifache Super-Bowl-Champion 5 Touchdown-Pässe und erzielte dabei 469 Yards Raumgewinn. Doch die Jaguars legten immer dann, wenn man das Gefühl hatte, Pittsburgh würde die Führung in Kürze übernehmen können, einen eigenen Touchdown nach. Fournette erzielte seinen dritten Rushing-Touchdown und ein überraschender Pass auf Fullback Tommy Bohanon hielt Jacksonville schlussendlich vorne. Der letzte Touchdown für Pittsburgh in der Schlusssekunde durch JuJu Smith-Schuster war nur noch Ergebniskosmetik.

In den Championship-Finals reisen die Minnesota Vikings nun zu den Philadelphia Eagles und die Jacksonville Jaguars als Außenseiter zu den New England Patriots. Die beiden Sieger dieser Spiele treffen dann am 4. Februar in Super Bowl LII aufeinander.

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