Unruhe im Universum


In diesem Jahr feiert Frankfurt Universe 10 jähriges Jubiläum. Dies ist gleichzeitig das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte.

Unruhe im Universum
Michael Schwarzer ( Frankfurt Universe ) und Michael Görner ( FSV Frankfurt )
Foto: Imago

Immerhin standen die „Men in Purple“ im Eurobowl Finale ( 14:55 gegen die New Yorker Braunschweig Lions ), wurden Vizemeister in der GFL Süd und verloren nur denkbar knapp das Halbfinale zum German Bowl mit 23:21, ebenfalls gegen die Braunschweiger. Über 4.000 Zuschauer pro Heimspiel honorierten diese beachtlichen Erfolge.  

Aber anstelle friedlich und zufrieden dieses sportlich erfolgreiche Jahr ausklingen zu lassen, sollten die Verantwortlichen jetzt im Gerichtssaal antreten.  

Heute, Freitag den 17.11.2017, hätte am Landgericht Frankfurt der Prozeß von Matthias Mämpel gegen FU stattfinden sollen. Dieser Termin wurde aufgehoben, da die Vorsitzende erkrankt ist. Dies war nicht nur für FSV Präsident Michael Görner ärgerlich, der sich vor Ort über den Stand informieren wollte. Jetzt muss ein neuer Verhandlungstag terminiert werden und die Zeit läuft weiter. Zeit, welche die Universe nicht hat, da diese bereits mitten in der Planung für die kommende Saison stecken. Und auch für den FSV könnte es eng werden, denn dieser ist aufgrund seiner eigenen Insolvenz dringend auf diese Mieteinahmen angewiesen.  

In den letzten Wochen erschienen immer wieder Meldungen in der regionalen Presse bezüglich möglicher Finanzprobleme der Frankfurt Universe. Zum einen sind Mietrückstände zwischen 100.000,- Euro und 200.000. Euro gegenüber dem Stadionbetreiber FSV immer wieder ein Thema. Diese werden von FSV Präsident Michael Görner ins Spiel gebracht.  

Außerdem sollen den Berichten nach auch Mitarbeiter auf ausstehende Zahlungen warten und ein ehemaliger Sponsor auf einen 5 stelligen Betrag klagen. Dieser Prozess wird 2018 erwartet.

In der Footballszene wird momentan darüber spekuliert, das auch die Braunschweig Lions noch auf Zahlungen warten sollen, die ihnen für die Überlassung des Heimrechts im Eurobowl – Finale zugesagt wurden. Dies wäre dann eine traurige Parallele zum Freundschaftsspiel 2015 gegen die London Warriors, welche ebenfalls monatelang auf die zugesagten Reisekosten warten mussten. Erst auf Druck der Fans in den Foren konnte dieses Thema damals gelöst werden.

Im heutigen Prozess sollte es um eine Forderung von Matthias Mämpel gegen die Universe gehen. Mämpel war Gesellschafter / Geschäftsführer der FFB GmbH, in welche damals der Spielbetrieb des Herren Teams ausgegliedert wurde. Diese Zusammenarbeit wurde von Seitens des Vereins aufgrund von lizenzrechtlichen Schwierigkeiten bezüglich des Namens Galaxy aufgekündigt. Laut Mämpel wurde damals in diesem Zusammenhang ein Auflösungsvertrag geschlossen, welcher ihm 50% der aktuellen und zukünftigen ( bis 2021 ) Sponsorenerlöse der vermittelten Partner sichern sollte. Mämpel hatte damals Samsung als Hauptsponsor ins Boot geholt, hier ist von 500.000,- Euro Sponsorsumme pro Jahr die Rede.  Der Verein selbst sprach im Dezember 2015 in einer eigenen Mitteilung von einer „Einigung zum Wohle des Frankfurter Footballs“ und einer „tragfähigen Lösung“   

Im Dezember 2015 ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes auf Betrug, Steuerhinterziehung und Insolvenzverschleppung gegen Mämpel. Laut Mämpel „hatte das aber nichts mit Football zu tun, sondern betraf eine andere abgewickelte Firma, an welcher er beteiligt war“

Am 29.08.2017 ist in Seeheim Jugenheim das Insolvenzverfahren der proSalon GmbH, Geschäftsführer Matthias Mämpel, eröffnet worden. Alleine schon deshalb wird Herr Mämpel aus eigenem Interesse alles tun, um seine möglichen Forderungen gegen die Universe durchzusetzen.  

Foto: imago / Matthias Mämpel, Martin Lattka und Klaus Rehm

Ob der Präsident des Vereines AFC Universe Klaus Rehm mit seiner Einschätzung richtig liegt, das selbst bei einer eventuellen Insolvenz der GmbH die Lizenz für die 1.Liga gesichert wäre, weil diese dem Verein gehört, kann man aus Frankfurter Sicht nur hoffen. Aufgrund der Querelen in 2015 stand die GFL Lizenz längere Zeit auf der Kippe und wurde erst nach erheblichen Auflagen wie Hinterlegung einer Kaution und Beschränkung der Kadergröße erteilt. Es bleibt die Frage, wie der Deutsche American Footballverband AFVD in einem Wiederholungsfall reagieren würde ?         

Wie auch immer dieser Prozess irgendwann ausgehen wird, es ist schade für die Spieler, die sich unter den Top3 in Deutschland etabliert haben, für die zahlreichen Helfer, die unermüdlich ihre Freizeit zum Wohle des Teams opfern und für die vielen Zuschauern, die jetzt wieder einmal in der Vorweihnachtszeit um ihren Verein zittern und bangen müssen.

 

 

     

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