Muss man in der NFL Amerikaner sein?


Wer sich an jedem Sonntag die Spiele der NFL ansieht, bekommt mit, wie diese Liga die USA verkörpert wie sonst kaum eine andere Sportart.

Equanimeous St.Brown,Green Bay Packers
Equanimeous St.Brown
Foto: imago

Schnell kann dabei der Gedanke aufkommen, dass man wohl Amerikaner sein muss, um dort überhaupt mitspielen zu können. Schließlich rekrutieren die 32 Teams der NFL ihre Spieler mehrheitlich aus den Colleges in den USA – nicht so wie die Mannschaften in der Fußball-Bundesliga, die auf eigene Talente, Spieler aus Deutschland oder aus den umliegenden Ländern setzen.

Blickt man etwas genauer hin, wird natürlich schnell klar, dass auch die NFL eine internationale Angelegenheit ist. Neben einigen Kanadiern, Australiern und Engländern findet man in der Liga auch fünf Deutsche. Der bekannteste der fünf deutschen Spieler dürfte aktuell Kasim Edebali sein, der zuletzt als Defensive End bei den New Orleans Saints aktiv war. Dazu kommen Moritz Böhringer (Tight End, Free Agent), Jakob Johnson (Fullback, New England Patriots), Mark Nzeocha (Linebacker, San Francisco 49ers) und Vyncint Smith (Wide Receiver, New York Jets).

Eine Welle aus Down Under

Ein Land, aus dem in letzter Zeit bemerkenswert viele Spieler rekrutiert worden sind, ist Australien - seit langem bekannt als ein sehr sportliches Land. So wie australische Fußballer es in die Bundesliga geschafft haben und australische Radfahrer bei den größten Rennen der Welt wie zum Beispiel der Tour de France reüssieren, haben im Laufe der Zeit einige Australier in der NFL Fuß fassen können.

Mit Jarryd Hayne holten die San Francisco 49ers einen wahren Superstar aus dem Rugby League über den Pazifik. Im Rugby League der beste Fullback der Welt, versuchte sich Hayne im Football als Running Back und Punt Returner. Dank Hayne erfreut sich die NFL mittlerweile auch in Australien einem sehr treuen Publikum. Australische Spieler werden in der NFL natürlich meistens ihren Rugby-Skills entsprechend eingesetzt. Meistens geht es dabei um das Kicken – als Placekicker beim Kickoff oder für Field Goals und Points-after-Touchdown oder als Punter für den taktischen Raumgewinn. Michael Dickson, ein australischer Kicker, überraschte bei den Seattle Seahawks im Januar 2019 mit einigen Dropkicks beim Punt und auch beim Kickoff.

Dass australische Athleten in der Welt des Sports sehr gefragt sind, ist keine Überraschung. Schließlich übernehmen Australier vermehrt auch in der Welt des Entertainments eine sehr sportliche Rolle. Neben dem Football wird dabei der Fokus meist auf das Surfen gelegt. So beispielsweise im Film „The Shallows – Gefahr aus der Tiefe“, der von einer Surferin handelt, die an der australischen Küste von einem Hai überrascht wird. Im gesamten Film versucht sie, diesem zu entkommen. Auch in der Casinoindustrie wird Australien gerne mit dem Surfsport in Verbindung gebracht. So beispielsweise in Online Slots wie „Aussie Adventure“geworden. Auf den Walzen erscheinen dabei Symbole, die an gewisse Destinationen in Australien erinnern, darunter Städte wie Melbourne, Darwin oder Brisbane - sogar ein surfender Koalabär ist zu sehen.

 

Dänemark, England, Kanada

Über viele Jahre hinweg war der bekannteste Importspieler der NFL ein Däne. Morten Andersen zog 1977 in die USA und gab 1982 sein Debüt für die New Orleans Saints – noch bevor „Danish Dynamite“ im Fußball im Trend lag. Andersen gewann zwar nie den Super Bowl, doch seine verlässlichen Kicks sorgten dafür, dass er fast 25 Jahre lang in der Liga blieb, bei insgesamt sechs Teams. 

Unter der etwas mehr als eine Handvoll Engländern befindet sich mit Christian Wade ein interessanter Spieler. Wade war über Jahre hinweg einer der besten Flügelspieler bei den Wasps im Rugby Union – in der englischen Nationalmannschaft standen ihm aber immer noch bessere Spieler im Weg. Wade entschloss 2018, sich in der NFL zu versuchen und landete so als Running Back bei den Buffalo Bills, wartet aber bis dato immer noch auf seinen ersten Einsatz in der NFL.

Dass man in der NFL einige Kanadier antreffen kann, liegt indes nicht nur an der geografischen Nähe zu den USA. Kanada verfügt über sein eigenes „Gridiron Football Game“, den Canadian Football, mit der CFL als höchster Liga. Talentierte Footballer, die es in den USA nicht bis in die NFL schaffen, finden teilweise dort Unterschlupf im Profisport – und umgekehrt finden besonders gute Spieler aus der CFL gelegentlich Platz in einem NFL-Team.

 

 

 

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