Spartans verlieren 14:21 gegen die Knights


Die Saison 2022 in der Bayernliga hielt für die TSV Neu-Ulm Spartans kein Happyend parat. Das als großes Event geplante Finale im Dietrich-Lang-Stadion war vom Wetter her ein Desaster und sportlich mussten sich die Spartans erstmals seit 12 Spielen geschlagen geben.

Neu Ulm Spartans Stadion
Neu Ulm Spartans Stadion

Die Gäste aus Rothenburg, Franken Knights, zeigten sich gut vorbereitet und konnten in einem spannenden, sehenswerten Duell am Ende den Sieg mit 14:21 denkbar knapp für sich verbuchen.

An diesem Unwetter-Wochenende verkehrte sich der sportlich errungene Heimvorteil ins Gegenteil: Statt sich wie üblich vier Stunden auf ein Match fokussieren zu können, waren die Spartans damit beschäftigt, zuerst den Kunstrasenplatz zu präparieren, dann - weil das Wetter zu halten schien - das Stadion zu markieren, um dann nach einem erneuten Wolkenbruch endgültig auf den Kunstrasenplatz zu wechseln - eine der Gesamtstimmung abträgliche Sache: ohne Tribüne eingeschränkte Sicht für die Fans, kein Stadionsprecher, keine Musik, das Catering eingeschränkt und etwas ab vom Schuss.

Head Coach Daniel Koch: "Ob dieses Hin und Her zur Nervosität geführt hat oder das Finalspiel an sich - mental waren wir nicht so auf der Höhe wie sonst und zu nervös. Wir hätten es uns und den Fans gegönnt, dass es ein Football-Fest wird mit einem Sieg und dem sportlichen Aufstieg in die Regionalliga." Dahin wollten aber auch die Franken Knights, die 2015 noch in der 1. Bundesliga (GFL I) zu Hause waren. Dementsprechend zeigten sie sich taktisch und mental vorbereitet.

So neutralisierten sich die Teams zum Beginn des Matches über weite Strecken. Zwar gelang den Spartans der erste break mit einem Touchdown, einem spektakulären Catch von Daniel Näßler (#89) nach Pass von Quarterback Hunter Sturgeon (#7 ) und dem Extrapunkt zum 7:0. Aber noch vor der Pause egalisierten die Knights zum 7:6 und setzen dann mit einem Interception Return TD nur drei Spielzüge später einen drauf, so dass es zur Halbzeit 7:13 stand. Daniel Koch: "Die zwei Minuten vor der Halbzeit gehörten ganz klar den Knights. Bis dahin hatten wir das Spiel gut im Griff, innerhalb von vier Spielzügen gab es den Führungswechsel. Trotzdem waren wir sehr optimistisch, dass wir in der zweiten Hälfte unsere starke Offense ins Rollen bringen."

Das gelang aber nicht. Eine gute Defense der Knights, aber auch viele eigene Fehler verhinderten das. In gleich zwei Situationen signalisierten die Schiedsrichter schon einen Touchdown für die Spartans, die aber jeweils durch Strafen egalisiert wurden und aussichtsreiche Angriffsserien so ohne Ergebnis blieben. So waren es dann die Knights, die die nächsten Punkte mit einem Pass von Robert Parks auf Wesley Nixon verbuchten und mit einer Two-Point-Conversion auf 14:21 erhöhten.

Die Spartans hielten dagegen, erneut war es Daniel Näßler, der nach Pass von Sturgeon sich vom Verteidiger los riss und in die Endzone stürmte, den PAT erkickte Michael Markgraf (#16) . Das war aber bereits kurz vor Ende und die Spartans probierten per Onside Kick, den Ball direkt zurück zu bekommen. Kicker Markgraf platzierte den Kick zielgenau, Spieler beider Teams waren zeitgleich am Ei, leider aber wohl der Spieler der Knights einen kleinen Tick früher. So konnten die Knights letztendlich die Uhr herunterspielen und das Spiel nach Hause bringen.

Nach einer solchen Saison schmerzt diese Niederlage natürlich bitter, dennoch gibt es viel Positives. Quarterback Hunter Sturgeon bedankte sich herzlich beim ganzen Team, wie er hier aufgenommen wurde und sagte: "So gut wie von dieser Offense Line wurde ich als QB noch nie beschützt". Offense Coordinator Carter Gusway lobte die Entwicklung vieler Spieler, die eine so schlagkräftige Angriffsformation bilden konnten. Und Abteilungsleiter Klaus Weiß sagt: "Was für eine Saison, was für ein Finale! Danke, dass ihr uns so viele schöne, spannende und lustige Momente gegeben habt." Und trotz Gewitters bis kurz vor Spielbeginn fanden mehr als 800 Fans den Weg auf den Kunstrasenplatz und sahen dort ein tolles Spiel.

Der Ausblick für das nächste Jahr ist also dennoch positiv. Daniel Koch: "Leider konnten wir die Bayernliga nicht gewinnen. Aber jeder Spieler kann dennoch stolz auf sich sein, es ist schon ein starkes Team zusammengewachsen, und weitere Spieler haben sich schon angekündigt, um 2023 dazu zu stoßen. Das ganze Umfeld war dieses Jahr toll und sehr engagiert, und wir sind aus der Corona-Zeit stark herausgekommen. Vielen Dank an alle Spieler, Trainer und Helfer im Verein! Und vielleicht gibt es trotzdem einen Aufstieg, denn aus der GFL2 wird kein bayerisches Team in die Regionalliga absteigen und wenn Regensburg dort den Aufstieg schafft, könnte ein zweiter Platz frei sein."


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