New Yorker Lions sehen ELF Franchisesystem kritisch


Christoph Wolk kennt als Vorstand Leistungssport beim 1.FFC Braunschweig und Mitglied des Ligavorstandes der GFL beide Seiten sehr gut.

New Yorker Lions Braunschweig beim Germanbowl 2019
New Yorker Lions Braunschweig beim Germanbowl 2019
Foto: Blurred Pics, Ilja-Peer Tripp

Im Interview mit der Braunschweiger Zeitung äußerte er sich jetzt aktuell zur Entscheidung, nicht an der ELF teilzunehmen. Dabei gehörten die New Yorker Lions Braunschweig zu den Wunschkandidaten der ELF Organisatoren. Sie sind der amtierende deutsche Meister und mit 12 German Bowl Siegen Rekordmeister der GFL. Seit 1994 spielen sie ununterbrochen in der GFL und haben mit New Yorker einen idealen Haupt–und Namensponsor, welcher das Team seit 2011 in vielen Bereichen unterstützt. Die Braunschweiger setzten damit auch schon länger auf das von der ELF propagierte GmbH Modell, allerdings nicht losgelöst von einer Vereins–und Verbandsstruktur sondern als aktiver Teil davon.

Den Lions Verantwortlichen und Vertretern des Hauptsponsors haben daher die ELF Macher als einen der Ersten ihre Pläne vorgestellt, aus kaufmännischen Gründen entschieden diese sich aber dagegen. Wolk meint dazu: “Als ein Team, welches sowohl in die aktuellen Bestrebungen der GFL als auch in die Planungen zur ELF eingebunden ist beziehungsweise war, können wir sagen, dass beide Projekte die gleichen Ziele haben. Die eine Seite (ELF) verfügt offensichtlich über großartige Vermarktungsmöglichkeiten, die andere Seite (GFL) über Ressourcen und teilweise auch schon über ein Produkt. In Bezug auf die Struktur sehen wir eine Liga vollkommen außerhalb des organisierten Sports als kritisch.“

Wolk verweist in diesem Zusammenhang auf den neu gegründeten GFL-Ligavorstand, der daran arbeitet, die Potenziale der GFL1 und GFL2 in der Zukunft deutlich stärker zu nutzen und die GFL besser zu vermarkten. Der Stellenwert der „Aushängeschilder“ Football-Deutschlands soll dabei gestärkt werden: „Wir können nur davor warnen, dass sich Vereine zu blauäugig in dieses Abenteuer stürzen. Bei allen eventuellen Chancen, die man als Verein oder Spieler in den Plänen der ELF vielleicht sehen mag, darf man die Risiken dabei nicht aus dem Auge verlieren und unterschätzen. Letztendlich steht dabei die Existenz von über viele Jahre gewachsenen und mühsam aufgebauten Vereinen auf dem Spiel.“ 

Neben dem Rekordmeister aus Braunschweig sind auch die Schwäbisch Hall Unicorns als Meister 2018 und viermaliger German Bowl Sieger nicht bei der ELF dabei. Überhaupt ist in der ELF kein Meisterteam vertreten, was zur Frage führt, woher gegenüber der GFL das angekündigte höhere Spielniveau kommen soll?

Die Lions planen derweil mit Headcoach Troy Tomlin trotz Corona bereits für ihr Ziel auch 2021 wieder im German Bowl in Frankfurt zu spielen und den Titel zu verteidigen. Das wäre dann auch der perfekte Abschluss für das 10jährige Jubiläumsjahr der Zusammenarbeit der Lions mit New Yorker.        

       

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