Neu-Ulms Footballer: Heimsieg gegen Meisterschafts-Favoriten


Die Neu-Ulm Spartans im TSV 1880 Neu-Ulm hatten vor rund rund 700 Fans im zweiten Meisterschafts-Match in der Football-Regionalliga Süd zu Gast: den X-Press aus Landsberg.

Neu Ulm Spartans
Neu Ulm Spartans

Schließlich hatte der Gegner die Regionalliga-Saison 2022 mit dem zweiten Tabellen-Platz abgeschlossen und im ersten Spiel der neuen Saison 2023 den Aufsteiger Amberg Mad Bulldogs deutlich mit 49:20 abgefertigt. Auch dem Liga-Neuling Neu-Ulm wurden beim Vergleich mit dem etablierten Regionalligisten wenig Chancen eingeräumt. Falsch – am Ende hieß es im Dietrich-Lang-Stadion bei der, wie gewohnt, auch vom gesamten „Drumherum“ sehr gelungenen Heim-Premiere in der 3. Liga: 25:16 (0:0/11:3/0:6/14:7)

Die Unken lagen also weit daneben. Das hatte seinen Grund: Die Coaches hatten in der Vorwoche den Gegner bei seinem Heimspiel angeschaut und ihr Team bestens auf die sehr explosive Offense um Quarterback Lukas Saurwein, Running Back Brandon Watkins und Wide Receiver Bryant Hays vorbereitet. Die Spartans-Defense hat ihre Hausaufgaben dementsprechend sehr gut gemacht. Das gefährliche Laufspiel von Brandon Watkins konnte in der ersten Halbzeit perfekt kontrolliert werden, wobei in der Neu-Ulm Abwehr mit Nicolas Prinz (#6) und Lukas Werner (#35) zwei Spieler Bälle des Landsberger Spielmachers abfangen konnten.

Die Neu-Ulmer Offense hingegen tat sich anfänglich schwer gegen die körperlich starke Defensive des Gegners. Trotzdem konnten die Spartans in ihrer dritten Angriffsserie die ersten Punkte durch ein Field Goal von Max Walser (#56) zum 03:00 erzielen und nach einem Touchdown-Pass von Quarterback Hunter Sturgeon (#7) auf Daniel Nässler (#89) plus Two-Point-Conversion durch Pass von Sturgeon auf Luca Stieglbauer (#2) zum 11:00 erhöhen. Den Landsbergern gelang bis zum Pausentee lediglich ein Field Goal, kurz vor dem Halbzeit-Pfiff, Zwischenstand also 11:03.

"Wir knacken nach und nach die Lauf-Abwehr - dadurch müssen sie sich mehr darauf konzentrieren und es werden sich mehr Chancen im Pass ergeben" - so die Idee von Spartans Offense Coordinator Carter Gusway für die zweite Halbzeit.
Das gelang dann tatsächlich - weil die Neu-Ulmer Verteidigung erfolgreich eine neue Herausforderung lösen konnte: Bei den Gästen lief in der zweiten Halbzeit der gefährliche Watkins als neuer Quarterback auf. Dass er in dieser Rolle sowohl mit tiefen Bällen als auch vor allem seine eigenen Läufe Spiele entscheiden kann, wissen die Spartans noch aus ihrem ersten Besuch in der Regionalliga vor einigen Jahren, als Watkins sowohl beim Landsberg X-Press als auch bei den München Rangers als Quarterback kaum zu stoppen war.

Er sorgte dann auch für die nächsten Punkte, als er unter großem Druck noch einen Ball in die Endzone platzieren konnte und so den Abstand auf 11:09 verringern konnte. In einer weiteren Angriffsserie der Gäste erlaubte er sich aber auch einen dicken Schnitzer als er wieder von der Defense gejagt den Ball unplatziert wegwarf und Spartans Safety Joshua Phillips Verdugo (#32) diesen aus der Luft pflückte.

Danach drehte auch die Spartans-Offense auf. Quarterback Sturgeon verteilte den Ball gut und Running Back Dirk Mainka (#34) konnte mit einem Lauf zum 18:09 punkten, den Zusatzpunkt (PAT) erkickte Max Walser. Nur zwei Spielzüge später konnte aber Brandon Watkins für die Gäste über 60 Yards die Defense hinter sich lassen und es stand nur noch 18:16.

Für die Fans war das Spiel in der zweiten Halbzeit also nochmal spannender mit vielen Highlights. Ein weiteres solches Glanzlicht gelang dann dem frisch aus der U19 der Spartans aufgestiegenen Luca Stieglbauer (Wide Receiver, #2), als er in einem kritischen vierten Versuch den Ball nach Pass von Sturgeon einhändig fing und die letzten Meter in die Endzone trug. (PAT wiederum Walser). So hieß es am Ende 25:16 für Neu-Ulm.

Headcoach Daniel Koch bilanziert das Spiel: "Die Landsberger waren tatsächlich so stark, wie wir sie auch zuvor eingeschätzt haben. Unsere Vorbereitung war aber sehr gut, und das Team hat heute sehr vieles einfach toll umgesetzt. Gerade in der Passabwehr sind wir dieses Jahr sehr stark, aber auch den Lauf kontrollieren wir gut. In der Offense sehen wir, dass die Gegner stärker sind als 2022 in Bayernliga und deshalb Punkte nicht mehr so leicht fallen, liefern aber trotzdem bisher immer ab, wenn es darauf ankommt. Wir denken Spiel für Spiel, aber werden die nächsten Wochen zeigen, dass das heute kein Glückstreffer war, sondern wir im Rennen um den ersten Platz in der Liga definitiv dabei sind."

Die nächsten Spiele sind am 14. Mai. in Nürnberg, bevor dann am 27. Mai zum nächsten Heimspiel die keineswegs zu unterschätzenden München Rangers nach Neu-Ulm kommen.

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