Monarchs gewinnen in Berlin gegen Rebels


Nach zwei Niederlagen in Folge haben die Dresden Monarchs endlich wieder einen Sieg eingefahren. Bei den Berlin Rebels gewannen die Sachsen am Samstag mit 23:27 (3:7/0:6/6:7/14:7).

Monarchs vs. Rebels
Monarchs vs. Rebels
Foto: Dirk und Felix Pohl

Geschafft! Die arg verletzungsgeplagten Monarchs können an diesem Wochenende mal wieder etwas befreiter in die Welt sehen. Endlich wieder gewonnen. Endlich wieder auf beiden Seiten des Balles gute Leistungen gezeigt, abgeliefert und vor allem am Ende den Gegner nicht wieder ins Spiel zurückgelassen. Nur leider ist auch dieser wichtige und verdiente Sieg bitter und teuer erkauft. Doch der Reihe nach.

Dresden bei den Rebels. Das war in den letzten Jahren immer eine heikle Angelegenheit. Und ausgerechnet da, im Berliner Mommsenstadion, sollte das Signal zum Aufbruch nach zwei bitteren Niederlagen gelingen? Es ging nicht gut los. Dresden muss sich im ersten Drive schnell vom Ball trennen und kassiert im Gegenzug gleich die ersten Punkte: Fieldgoal Kris Cain zum 3:0. Doch Dresden antwortet. Quarterback Justin Agner dirigiert seine Männer gekonnt übers Feld. Viele kurze Pässe auf Darrell Stewart, ein paar Läufe über die Runningbacks und eine lange Granate auf Anthony Brooks – schon steht man vor der Berliner Endzone. Und Agner selbst belohnt sich und die Monarchs mit dem ersten Touchdown (PAT Sebastian Nahs 3:7). Mit diesem Zwischenstand werden zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Berlin drückt wieder. Auch deren bulliger Spielmacher Donovan Isom weiß sich und seine Vorderleute gut in Szene zu setzen, kämpft sich wieder in aussichtsreiche Position. Doch wie schon im ersten Drive ist kurz vor der Endzone Schluss. Cain tritt erneut zum Fieldgoal Versuch an – und Dresden blockt. Keine Punkte! Aber dafür für die Monarchs. Wieder holt Agner den langen Wurf raus, findet diesmal Isaiah Amaechi, der zum zweiten Touchdown läuft (PAT nicht gut 3:13). Wenig später versucht es Agner erneut mit einem Touchdown Pass, aber diesmal sind die Rebels zur Stelle: Berlins Paul Morant riecht den Braten und fängt Agners Pass in der Endzone ab. Berlin kann zwar aus diesem Turnover kein Kapital schlagen, aber Agner und die Monarchs Offense scheinen von diesem ersten Fehler getroffen zu sein. Denn kurze Zeit später unterläuft Agner gleich die zweite Interception, wieder durch Morant. Und bei diesem Spielzug verletzt sich auch noch Dresdens Top-Receiver Darrell Stewart schwer, muss raus, kann nicht mehr spielen.

Halbzeit. Dresden führt, aber so langsam fragt man sich: welchem Football-Gott sind die Monarchs eigentlich zuletzt so nachhaltig auf die Füße getreten, dass es ihnen mit so viel Verletzungspech vergolten wird? Der Ausfall von Stewart ausgerechnet in einer Phase, in der das Team wankt, dringend jede Unterstützung benötigt, um nicht gänzlich im Tabellenkeller zu verschwinden. Bitter! Und die Rebels wissen: jetzt kann man den Vorjahresmeister ausknocken! Mit einem starken Drive beginnen sie das dritte Viertel und kommen verdient durch einen Touchdownlauf von Quarterback Isom auf 9:13 heran. Was kann jetzt von Dresden kommen? Wie reagiert das Team auf den neuerlichen Ausfall, den nächsten Nackenschlag? Was die Mannschaft von Chefcoach Ulz Däuber nun in den folgenden zwei Drives aufs Feld legt, entscheidet nicht nur das Spiel. Es belegt in beeindruckender Manier, was in diesem Team noch steckt und wie alle, vor allem in der Offense, Willens und in der Lage sind, im entscheidenden Moment umzudenken und einfach zu kämpfen! Das ist schon fast klassischer Smash Mouth Football, den die Monarchs ab diesem Zeitpunkt zeigen. Die Taktik ist simpel: Laufen! Keine Pässe mehr. Nur noch die beiden Runningbacks Yazan Nasser und David Baum bekommen den Ball. Mit dem geht es in der Regel einfach ab durch die Mitte. Und dort räumt ihnen eine unglaublich starke Offense-Line immer wieder große Lücken frei. Dresden läuft, kontrolliert Ball, Gegner und die Uhr. Und zieht mit zwei Touchdowns über Amaechi und Baum auf 9:27 davon! Stark und beeindruckend. Und komplettiert von einer wachen Verteidigung, die in dieser Phase des Spiels die Rebels auf Abstand hält und Punkte verhindert. So unter anderem mit einer Interception durch Ken Hike, der einen durch Chris Noak abgefälschten Ball abfängt und Berlin in aussichtsreicher Position unverrichteter Dinge vom Feld schickt. Die Gastgeber kommen dann doch noch zurück, nur zu spät. Zwei Touchdowns gelingen ihnen noch. Zunächst Robert Downs III und mit ablaufender Spielzeit Nigel Westbrooks. Macht das Resultat ein wenig versöhnlicher aus Berliner Sicht. Ändert aber nix am völlig verdienten Dresdner Sieg. Endstand 23:27!

Was für eine Teamleistung! Die Dresden Monarchs holen den zweiten Sieg der Saison. Und viel wichtiger: sie beweisen, dass sie auch ohne zahlreiche verletzte Stammspieler noch kämpfen UND punkten können! Ob das ausreicht gegen die kommenden Gegner? In einer Woche gibt es darauf eine Antwort. Dann kommend die Potsdam Royals zum Match ins Stadion an der Bärnsdorfer Straße in Dresden.

Dresden Monarchs vs. Potsdam Royals, Samstag, 2. Juli 2022, KickOff 15 Uhr, Tickets unter: https://www.etix.com/ticket/v/605?cobrand=dresden-monarchs

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