Football-Kultur – das macht sie aus


Für viele Fans und Spieler, vor allem im nordamerikanischen Raum, ist dieser Sport ein Lebensgefühl, ja, eine komplette Kultur.

Football-Kultur – das macht sie aus
Quarterback wirft den Ball
Foto: imago

Ihr wisst sicherlich, dass American Football weit mehr ist als nur ein Spiel, oder ? Obwohl die Sache manchmal reichlich Ernst erscheint, kommt der Humor zum Glück nicht zu kurz.

Sammelkarten als jahrzehntelanger Hit

Bereits seit vielen Jahren kursieren die berühmten Football-Sammelkarten durch Millionen von Händen, alte Karten mit den großen Stars vergangener Zeiten erreichen inzwischen Rekordpreise. Und immer wieder werden neue gedruckt, mit frischen Gesichtern und aktuellen Daten. Wahrscheinlich gibt es kaum einen eingefleischten Fan, der nicht einen Stapel Sammel-Alben im Keller oder auf dem Dachboden verstauben lässt.

Diese Karten gehören zum Football einfach dazu wie der Ketchup zu den Pommes – und manch ein Sammelfreak durfte sich bereits beim Verkauf eines besonders begehrten Sammlerstücks über viele tausend Dollar auf seinem Konto freuen. Andere wiederum geben ihre guten Stücke gar nicht mehr her, ganz egal, was ihnen dafür geboten wird. Sie sind mit Leib und Seele Footballfans und Sammler – und werden es immer bleiben.

Gemeinschafts-Event in vier kurzen Akten

Das Spiel ist schnell, robust und in kurze Abschnitte unterteilt: Footballspieler in den USA treten viermal hintereinander für eine Viertelstunde an, dann ist das Spiel vorbei. Vielleicht sind die Deutschen nicht ganz so hart im Nehmen wie die Amis, denn hier teilt sich jedes Spiel in viermal zwölf Minuten und ist damit insgesamt ein gutes Stück kürzer. Fünfundvierzig Minuten am Stück zu spielen, wie im Fußball, scheint im Football schier unmöglich!

Für Zuschauer am Fernseher bedeutet das: Mehr Zeit, um Bier und Chips zu holen. Football ist und bleibt ein echtes Gemeinschaftsevent, und der Konsum sofatauglicher Genussmittel steigt bei großen Turnieren stets sprunghaft an. Das hat diese Sportart wiederum mit dem Fußball gemeinsam, denn auch hier bleibt ein echter Fan nicht gern allein.

Nicknamen als Ehrentitel und Abschreckungsmittel

Footballer haben ganz normale Namen – und völlig verrückte Spitznamen. Ob auf den berühmt-berüchtigten Sammelkarten, bei Wikipedia oder in Punkte-Tabellen: Die Nicknames dürfen selbstverständlich nirgendwo fehlen. Während einige dieser Namen, zum Beispiel GOAT (Greatest Of All Time), überschwängliches Lob verbreiten, lassen andere wiederum keine Zweifel zu, dass sie den Gegner einschüchtern sollen. Beast Mode gehört eindeutig zur letztgenannten Gruppe, in diesem Fall wurde der Nickname sogar zu einer Marke! Marshawn Lynch darf sich mit diesem Zusatznamen schmücken, weil er die gegnerischen Tackles wie ein wildes Tier durchbricht. Geniales Marketing ist eben auch ein Teil beim American Football.

Eine Ausstattung zum Schutz – und ein bisschen auch zum Fürchten

Wohin du auf Erden auch immer gehst, in jedem Land ist die Kleidung ein wichtiger kultureller Aspekt. Auf Zeitreisen würdest du noch viel mehr verschiedene Garderoben zu sehen bekommen, aber auch auf den Sportplätzen der Welt gibt es ganz viel zu entdecken. Die Footballspieler tragen einen Helm mit Schutzgitter, der einen deutlichen Hinweis darauf gibt, wie hart es oftmals in dieser Sportart zugeht. Doch das ist noch nicht genug! Auch der Mundschutz ist bei einem Profi-Spiel Pflicht, und damit eine einfache Überprüfung möglich ist, muss dieser deutlich sichtbar sein.

Diese Ausstattung lässt die Spieler teilweise richtig gefährlich erscheinen, zudem polstern die Shoulder Pads noch den Schulterbereich auf, sodass der Eindruck eines wahren Muskelprotzes entsteht. Auch Hüfte, Knie, Becken und Steißbein sind mit entsprechenden Pads geschützt: Gegen dieses Erscheinungsbild ist ein gestandener Fußballspieler dann ein zartes Reh! Obwohl all diese Dinge hauptsächlich funktional sind, prägen sie doch das optische Bild und sind aus dem Football deshalb auch visuell nicht mehr wegzudenken.

Das rotierende Ei hält perfekt die Flugbahn

Die seltsame Form des Balls gehört ebenfalls zu den markanten Elementen des Footballs. Statt rund wie im Fußball ist er oval, beinahe wie ein Ei, doch mit zwei gleichen Enden. Hier geht es hauptsächlich um Physik: Das Football-Ei rotiert im Flug und hält so seine Flugbahn stabil. Wie wir wissen, legt der Ball oftmals ziemlich weite Strecken in der Luft zurück, darum erscheint diese Eigenschaft wirklich praktisch.

Und wieder gilt: Unsere Augen haben sie über die Jahre hinweg so sehr an die Ballform gewöhnt, dass wir es gar nicht mehr anders haben möchten. Käme jetzt jemand auf die Idee, einen physikalisch noch nützlicheren Football zu entwerfen, der aber ganz anders aussieht, wäre vermutlich mit einem Aufstand der Fans zu rechnen. Nein, der Ball ist und bleibt oval, das ändern auch keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse mehr!

 

 

 

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