Drei Abgänge bei den Marburg Mercenaries


Der belgische Nationalspieler Ruben de Ruyter hat nach zwei Saisons sein Engagement für die Mercenaries beendet, Nico Koch und Philip Eichhorn haben die Marburger ebenfalls verlassen.

#61 Nico Koch und #21 Ruben de Ruyter
#61 Nico Koch und #21 Ruben de Ruyter
Foto: Zibart.de

De Ruyters erste GFL Saison in Marburg musste 2020 coronabedingt ausfallen und er brachte sich in dieser Zeit als Trainer für die zweite Mannschaft und die Jugendmannschaft ein. In dieser Zeit machte er auch seinen Trainerschein, der ihm von den Mercenaries finanziert wurde. Als Fitnesstrainer und Personal Coach arbeitete er an den Trainingsplänen mit und beriet einzelne Spieler in Fitnessfragen. Zusätzlich unterstütze er das Social Media Team und betreute den Instagram Account. Insgesamt also ein Verlust gleich an mehreren Stellen, wie auch Marburgs Präsident Carsten Dalkowski bedauert: „Wirklich schade, dass wir Ruben nicht in Marburg halten konnten. Wir wollten nachhaltig mit ihm zusammenarbeiten und haben diesen Ansatz auch zwei Jahre gemeinsam trotz Corona-Krise gelebt. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute, auch wenn wir aufgrund dieser Entscheidung sehr enttäuscht sind. “

Als Spieler half de Ruyter 2020 in der zweiten Mannschaft aus, verletzte sich aber bereits früh und konnte die Saison nicht beenden. In der GFL Saison 2021 hatte er ebenfalls mit Verletzungspech zu kämpfen und konnte nur bei sieben von zehn Spielen dabei sein. Dennoch war er mit 45 Tackles, zwei Interceptions und einem Quarterbacksack drittbester Defensespieler der Mercenaries. Entgegen der ursprünglichen Planung von Marburgs Headcoach Joe Tricario, ihn beide Wege spielen zu lassen, kam de Ruyter in der Offense nur sporadisch zum Einsatz, am Ende standen da zwei Fänge für 11 Yards in der Statistik. 

Marburg war bereits de Ruyters siebte Station seiner langjährigen Footballkarriere. Davor spielte er bei den Ghent Gators, Leipzig Lions, Carlstadt Crusaders (Super Serien, SAFF, Schweden), Hameenlinna Huskies (Vaahteraliiga, SAJL, Finnland) Ingolstadt Dukes und Rostock Griffins. Der SharkWater GFL wird er auch in der kommenden Saison erhalten bleiben, sein Weg führt ihn wieder zurück in den Norden.

Der zweite Abgang ist Defensive Liner Nico Koch. Nach seinen Stationen bei den Paderborn Dolphins, New Yorker Lions Braunschweig und Marburg Mercenaries geht er jetzt in die SharkWater GFL Gruppe Nord zu den Düsseldorf Panther. Für Marburg gelangen ihm in der vergangenen Saison insgesamt 32 Tackles, damit liegt er auf Platz sieben der Mercenaries Defense Statistik. Zusätzlich konnte er zwei Fumbles erobern. In Paderborn coacht der Familienvater in seiner Freizeit Jugend Teams in Schulen und gibt seine Erfahrung an junge Defensive Liner der Region weiter.

Außerdem verlässt auch Tight End Philip Eichhorn aus familiären Gründen die Mercenaries, seine Freundin zieht es als Handball-Nationalspielerin beruflich nach Halle. Eichhorn folgt dabei dem Ruf der Leipzig Kings, genauso wie Marburgs ehemaliger Trainer Gus Kosmakos. Seine GFL Karriere begann für Eichhorn 2019 in Marburg, in der vergangenen Saison fing er 28 Pässe für 294 Yards und zwei Touchdowns.  Mit Eichhorn und Koch verlieren die Marburger zwei ihrer drei Spieler, welche in den 100er Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen wurden. Der dritte des ursprünglichen Natio - Trios, Quarterback Sonny Weishaupt bleibt den Mercenaries aber erhalten und wird auch in dieser Saison die Offense anführen.  

Wir wünschen allen Abgängen auch weiterhin viel Erfolg. Gerade diese drei Abgänge sind aber leider aufgrund der aktuellen Entwicklung in unserer Sportart zu erwarten gewesen,“ erklärt Dalkowski. „Wir werden uns in der Zukunft vermehrt darauf einstellen müssen, dass sich Spieler (und Trainer) eher auf ihre eigene „Karriere“ fokussieren, als die Zugehörigkeit zu einem Verein und der dazugehörigen Solidargemeinschaft nachhaltig mit Leben zu füllen. Dies wird langfristige und negative Auswirkungen auf den gesamten Sport haben, aber damit müssen wir nun als Verein umgehen lernen.“

 

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