Dabei war es ein langer Weg, denn die neue Liga musste erst ihre Feuertaufe mit anfänglichen Schwierigkeiten bestehen und sich beweisen. Der Football schaffte es aber, sich nach ganz oben zu kämpfen und ist zum Sport Nr. 1 in Nordamerika geworden. In Europa ist der Sport allerdings noch weitgehend ein Nischensport, auch wenn es in Deutschland seit 1979 die German Football League gibt. Viele Zuschauer können sich für Großereignisse im American Football wie den Super Bowl begeistern, aber nur wenige wissen um die erstaunlichen Parallelen, die der Sport zu einigen Brett- und Kartenspielen hat, die eine hohe strategische Komponente beinhalten. Hier können nämlich Gemeinsamkeiten gefunden werden, die so manchen überraschen könnten.
American Football und Schach
Das eben angesprochene Element der Strategie gehört zu den wichtigsten Aspekten des American Football. Wie bei jedem Sport verfolgen Fans die stattfinden Spiele natürlich mit großer Spannung. Dabei ist es nicht unüblich, dass Zuschauer gerne in die Rolle des Coaches schlüpfen würden, da sie gewisse Ideen haben, die zum Sieg führen sollen. Dieser Aspekt ist mit dem europäischen Fußball vergleichbar. Allerdings sehen Fans beim Fußball häufig nur die Spitze des Eisbergs und finden es dann schwer nachvollziehbar, warum ein Trainer eine bestimmte Taktik anwenden ließ, die nicht ihren persönlichen Vorstellungen entspricht. Beim American Football ist es viel komplexer. Es gibt nämlich nur einige dutzende Personen auf der ganzen Welt, die wirklich qualifiziert genug sind, die Rolle eines Coaches zu übernehmen. Für Zuschauer sind taktische Entscheidungen aber trotzdem immer sofort ersichtlich. Wenn die Verteidigung sich nach der Halbzeitpause zusammenrauft, um die gegnerische Offensive zu stoppen oder wenn ein Angriffsmanöver so gut ausgeführt ist, dass man ins Staunen gerät - American Football verlangt hierfür im Vorfeld viel strategische und taktische Überlegung. Daher wird American Football häufig auch mit dem Schachspiel verglichen, welches als das Strategiespiel schlechthin betrachtet wird.
American Football und Blackjack
Beim American Football geht es um viel Strategie, auf dem Spielfeld selbst geht es aber natürlich rau zu. Hier wird regelrecht gekämpft, denn anders als bei anderen Sportarten ist Körperkontakt nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich notwendig. Damit erhält das Spiel natürlich auch einen gewissen Grad an Risiko: Wenn ein Team zu sehr in die Offensive geht, kann es sozusagen über das Ziel hinausschießen und dem Gegner neue Möglichkeiten eröffnen. Daher zeigen sich beim American Football Parallelen zum Blackjack. Dort sind ebenfalls zwei Seiten involviert, nämlich der Spieler und der Croupier. Die Karten auf der Hand dürfen hier nicht den Wert von 21 überschreiten, müssen aber höher als die des Croupiers sein, um zu gewinnen. Daher muss man sich überlegen, ob man sich dazu entscheidet, noch eine Karte zu nehmen, um eventuell den Croupier zu überbieten, damit aber riskiert, die 21 zu überschreiten. Das Spiel birgt also ebenfalls strategische Komponenten, bei denen Risiko mit im Spiel ist.
Grenzen zwischen Offensive und Defensive fließend
Die strategischen und taktischen Elemente des Sports heben American Football über die meisten anderen Sportarten. Dies kann man anhand der Verteidigung gut erkennen. Im Basketball kann man den Gegner blockieren, im Baseball gibt es die "Diving Catches" und der Fußball bietet Verteidigungsketten. All diese Möglichkeiten können einem Team in der Theorie Wege öffnen, die es der Offensive möglich machen, Punkte zu machen. Beim American Football ist die Verteidigung allerdings selbst in der Lage, mit defensiven Touchdowns Punkte zu machen. Diese Tatsache macht den American Football ebenfalls so speziell.
